Ein Wert ist, anzuerkennen, dass es etwas gibt. Einen Baum, einen Fluss, ein Feuer, einen Fuchs, ein Schwein, einen Schmetterling, die Metamorphose, diesen Menschen, das Grasbüschel, den Kieselstein, den Schwarzwald, Georg W. Bush, Tokio Hotel, das Buch, dessen (interpretierbaren) Inhalt, die Zeitung, das Blog, die Meinung, das Haus, das Auto, das Blau des Himmels, Vorstellungen eines Jenseits, Ursula von der Leyen, die Wörter etc. pp. (Das ist weniger banal, als es sich anhört)
Und was sind christliche Werte? Kreuzzüge? Erziehung per Knute und Karzer? Selbstkasteiung? Das Versprechen einer besseren Welt nach dem Tod? Das Drohen mit dem Fegefeuer? Der Irakkrieg? Militante Bekehrung barbarischer, wilder Völker? Die Ausgrenzung Andersgläubiger?
Nein, das gilt als überwunden.
Oder? Heute sprechen wir von Toleranz z.B. Doch Toleranz ist nicht der Wert, der heute als erstrebenswert im Fokus steht. Unausgesprochen ist die Rückkehr zu mehr autoritären Erziehungs- und Herrschaftsformen das, was angestrebt wird.
Dazu braucht man feste Bezüge. Die aber gibt es nicht. Die liegen nicht in der Asservatenkammern der Kirchen und auch sonst nirgends herum. Das anzunehmen, ist ein Irrtum der Konservativen.
Ein gedeihliches Mit- oder auch nur Nebeneinander muss sich die "Gesellschaft" in jeder Zeit und Konstellation neu erarbeiten. Und auch dann ergeben sich keine festen Werte. Die Zeit fährt fort. Der nächste Moment braucht eine neue Antwort. Wir alle leben jeweils in einer anderen Vorstellung einer Welt. Miteinander auszukommen, bedarf der Vorsicht, der Offenheit und Aufmerksamkeit.
Die Wertediskussion, die gerade in Reihen der CDU stolziert, zeigt nur Ratlosigkeit und verkennt (=anerkennt nicht) den Fluss der Zeit. Und Ursula von der Leyen? Brief, brief candle is scratching ..... Das ist eine Wertung. Die meine. Die bezieht sich nicht auf die Person, die ich nicht kenne, sondern auf deren Äußerungen aus ihrer Funktion heraus, die ich als anmaßend empfinde.