Stadt- Industrieflora

Freitag, 31. August 2007

Breitblättrige Platterbse

Platterbse
Lathyrus latifolia
Fabaceae

Die in intensiven Farben blühende Platterbse kam als Zierpflanze aus dem Mittelmeerraum zu uns. Inzwischen ist sie ausgewildert und besiedelt als Neophyt magere Wiesen, Wegränder und Ruderalflächen. Büsche, Zäune und Mauern nutzend kann sie sich mit Ranken festhaltend bis zu 3 Meter hoch wachsen. Die Farbe der Blüten korrespondiert mit dem pH-Wert des Bodens, so dass recht verschiedene Farben oder Farbintensitäten auftreten können.

Die Samen werden ähnlich wie bei dem Drüsigen Springkraut durch plötzliches Aufspringen der Hülsen weit geschleudert. Die geflügelten Stängel neigen zu Bodenausläufern, so dass sich schnell größere Horste ausbilden.

Donnerstag, 30. August 2007

Parkplatz unter Bäumen

Parkplatz-unter-Baeumen
Südfriedhof - Düsseldorf-Flehe

Seeigelkraken-Alien

Baumhasel

Iiieeehhh, was ist das denn?>

Ist voller Stacheln und hat Fangarme und daraus guckt einen so was komisch Braunes an. Das sieht ja aus wie eine Kreuzung aus Seeigel und Krake. Aber wie kommt das hier auf die Straße? Und nicht nur einer dieser Aliens liegt hier herum sondern ganz viele!

Es liegt nahe, mal nach oben zu schauen. Vielleicht ergibt sich, dass diese Kleinmonster ja von irgendwo herunter gefallen sind. Vor uns sehen wir einen hohen, pyramidalen Baum mit Blättern, die stark an Haselnusssträucher erinnern und nur ein wenig größer sind.

zwei-Baumhasel
zwei Baumhasel - Corylus colurna

Schaut man sich jetzt noch einmal diese Seeigelkrake an, dann erkennt man, dass das komisch Braune aussieht wie Haselnüsse, die in zwei oder mehr von stacheligen Fangarmen umgebenen Kammern ruhen oder lauern, während in der Mitte des Zweikammergebildes sich etwas, was aussieht wie ein kleiner stacheliger Seestern am Stiel, zu schweben scheint.

Wenn wir wagen, das Gebilde in die Hand zu nehmen, stellen wir fest, dass die Stacheln ganz weich sind und die Fangarme keine Saugnäpfe besitzen und auch nicht zupacken, sondern dass man die verborgenen Nüsse herausoperieren kann. Die sehen in der Tat wie Haselnüsse aus und sind es auch.

Bauhaselnuss

Es ist wenig bekannt, dass es neben den allseits bekannten und geschätzten Haselnussbüschen auch Haselnussbäume, den Baumhasel (Corylus colurna) gibt. Der ist auch nicht exotischen Meeren entstiegen oder aus anderen Galaxien zu uns gekommen sondern stammt aus Südosteuropa und Kleinasien, kommt im Kaukasus vor bis hin zum Himalaja.

mehrstaemmiger-Baumhasel
Oft wächst der Baumhasel mehrstämmig

Der Baum soll bis zu 20 Meter hoch werden können und kann in seiner Heimat dichte Bestände bilden. Er ist ausgesprochen industriefest und astet nicht ab. Neben dem Gingko ist er somit bestens geeignet, dort noch Grün ins Stadtbild zu bringen, wo andere Bäume z.B. wegen hoher Emissionen keine Chance mehr haben. Die Rinde ist deutlich gefurcht. Die Blüten sind getrenntgeschlechtlich, d.h. es befinden sich männliche Blüten (Hängekätzchen) und weibliche (unscheinbare, rote Narben) Blüten auf der gleichen Pflanze. Das Holz kann für hochwertige Möbel verwendet werden. Die Haselnüsse des normalen Haselnusstrauchs (Corylus avellana) schmecken mir besser als diese hier.

Baumhaselnuesse

Beide gehören zur Familie der Birkengewächse (Betulaceae)

Die Pilze spriessen

Die-Pilze-spriessen

Montag, 27. August 2007

Monsterpilze

Auf der Böschung zum Kittelbach unter Linden wachsen u.a. solche Monsterpilze

Monsterpilz
Heinrichstraße - Düsseldorf-Mörsenbroich

Spitzwegerich

Spitzwegerich
Plantago lanceolata
Plantaginaceae

Spitzwegerich lässt sich bei uns bis zu Zeiten erster Siedlungen steinzeitlicher Menschen zurückverfolgen. (Pollenanalyse). Wie der Name Wegerich schon sagt, ist er ein Wegbegleiter. Etymologisch heißt er sogar Weg-König (althochdeutsch rih=König)

Mehrere zigtausend Jahre hat er sich durchgesetzt und verfügt nicht zuletzt auf Grund seiner weit verzweigten, tief reichenden Wurzeln über Fähigkeiten, die sein Dasein auch unter ungünstigen Bedingungen sichern. Wie auf dem Bild zu sehen ist, bieten ihm Fugen zwischen Kleinpflaster ausreichend Gelegenheit, sich selbst von Autoverkehr umtost üppig zu entwickeln.

Der Jahreszeit entsprechend sehen wir hier die fruchtende Pflanze. Mehrsamige Kapseln reihen sich zu einer gestielten Ähre. Die Samen selbst sind klebrig, was ihrer Verbreitung dient. Sie haften selbst an Autoreifen und können auf diese Weise die neuzeitlichen Möglichkeiten nutzend weit verbreitet werden, so dass man Wegerich vermehrt seitlich der Straßen findet.

Dergestalt am Wegesrand existierend wird schon mal auf ihn getreten. Das beeindruckt ihn zwar aber stört ihn nicht essentiell.

Spitzwegerich gehört fest zum Inventar der Pharmazie. Die Inhaltsstoffe der Pflanze ermöglichen eine große Breite der Anwendungen. Pulverisiert ist Plantago Bestandteil von Salben, der ausgepresste Saft wird als Tonicum verabreicht. Die gequetschten, frischen Blätter kann man zur Heilungen von Hautreizungen und Insektenstichen verwenden. Die adstringierende Wirkung macht die Pflanze auch zur Behandlungen im Mund- und Rachenbereich anwendbar.

Für ein Allerweltskraut, es hat sich von Europa aus auf der ganzen Welt verbreitet, ist das schon allerhand.

Pippau

Pippau
Crepis
Fabaceae

Sonntag, 26. August 2007

Golzheimer Friedhof

Golzheimer-Friedhof1

Der Golzheimer Friedhof ist der älteste noch existierende städtische Friedhof der Stadt und einer der ältesten der Republik. 1897 musste er endgültig geschlossen werden. Alle Gräberfelder waren besetzt. Seitdem ruht er vor sich hin. Die Grabsteine verwittern, bröseln scheibchenweise ab, die Inschriften verschwinden und letztendlich verfallen die Steine als Ganzes. Heute ist der Friedhof Kackplatz für Hunde der Umgebung.

Das Bild zeigt ihn am frühen Morgen. So viel war da noch nicht zu Gange, so dass ich die Hunde zur Entleerung ausführenden meist betuchten Damen und Herren nicht zwangsweise aufs Bild bekam, sondern die Illusion eines Refugiums der optischen Ruhe zeigen kann. Der alte Friedhof ist von Verkehr umtobt, dessen Dröhnen das schmale Grün echofrei erfüllt. Zu wenig Weite, um sich zu verlieren. So fügt sich Altes zu Altem, ein sich überlebendes Verkehrsmittel zu einem fast schon historischen Friedhof, dessen alte Bäume es nicht mal schaffen, die Emissionen der Verbrennungsmotoren zu verarbeiten; zu mächtig ist das motorische Dasein sich sitzender Weise Bewegender.

Zur Geschichte. Am 27. Januar 1804 beauftragte Kurfürst Maximilian Joseph den Hofbaumeister Caspar Anton Huschberger, einen geeigneten Platz für die Anlage eines neuen Friedhofs zu suchen. In der Gemeinde Golzheim etwa zwei Kilometer vor der Stadt, fand man ein geeignetes Gelände. 1816 erweiterte Maximilian Friedrich Weyhe den kleinen Friedhof und gab ihm die spätere Form.

Düsseldorf hatte zu Beginn des 19. Jahrhunderts etwa 16.000 Einwohner. Mit fortschreitender Stadtentwicklung musste auch der Friedhof mehrfach erweitert werden, zuletzt 1875, als Düsseldorf bereits 80.000 Einwohner hatte. Er umfasste zu diesem Zeitpunkt 34 1/2 Morgen.

Städtebauliche Entwicklungen haben die Fläche des Friedhofes reduziert. Nur noch ca. 350 Grabmäler, die teilweise vom Verfall bedroht sind, erinnern an die Zehntausende, die auf dem Golzheimer Friedhof bestattet wurden. Heute zerschneidet die Klever Straße den Friedhof in einen nördlichen und einen südlichen Teil. Der Zugang zum Rhein ist durch Bauten des Oberlandesgerichts und der Bezirksregierung versperrt.

Golzheimer-Friedhof2

Ich habe ein Eichhörnchen gesehen, wie es über den kurz gehaltenen Rasen lief. an jedem Baum Halt machte und aufschaute und so die ganze Breite des Friedhofs überwand.

Freitag, 24. August 2007

Stachelblättrige Duftblüte

Osmanthus
Osmanthus heterophyllus
(syn. Olea aquifolium, Osmanthus aquifolium, Osmanthus ilicifolius)
Oleaceae


Diese Duftblüte stammt aus Japan und ist immergrün. Während andere Duftblüten frostempfindlich sind, hält die Stachelblättrige Duftblüte Frost bis – 15°C aus, wenn sie an einer ausreichend feuchten Stelle steht.

Sie ähnelt auf frappante Weise unserer Stechpalme (Ilex aquifolium) und kann leicht mir dieser verwechselt werden.

Die kleinen weißen Blüten duften jedoch, was die Chinesen dazu animiert, sie einem Grünen Tee beizufügen. Im Gegensatz zu Ilex, der schon im April/Mai blüht, beginnt Osmanthus erst jetzt mit seiner Blüte.

Bei uns wächst die Duftblüte, die zu den Ölbaumgewächsen gehört, als gedrungener Busch, der gut schattigere Lagen aushält. Man findet ihn, auch weil er unbekannt ist, selten in unseren Gärten und noch seltener auf der Baumscheibe einer Platane neben einer stark befahrenen Straße mitten in der Stadt wie dieses Exemplar hier.

Derjenige, der einen Osmanthus an diese Stelle gepflanzt hat, muss mit einem asiatisch dezenten oder der Düsseldorfer Variante des rheinischen Schmunzelns hinter seiner Gardine sitzen und diese immer mal beiseite raffen, um zu beobachten, wie acht- und ahnungslos die zahlreichen Passanten an dem guten Stück vorüber gehen und nicht mal den süßen Duft, der von der Pflanze ausgeht wahrnehmen oder sich umsehen, um herauszufinden, wo sich denn die Frau mit diesem Parfum bewegt.

Als ich eben dieses Foto machte, beobachtete mich eine junge Frau, die mich nur mitleidig ansah und als ich meine Nase in die Blüten steckte, sich ein abschätziges Lächeln nicht verkneifen konnte. Wenn die wüsste!

Die Blätter sind nicht so steif wie die des Ilex. Sie fühlen sich weich ledrig an.

Donnerstag, 23. August 2007

Die Sonne scheint

durch das Blatt und bringt dort die Chemiefabrik auf Touren,
sei es monokotyledon (einkeimblättrig) und damit parallelnervig

Blatt-monocotyledon

oder dicotyledon (zweikeimblättrig) und damit netznervig

Blatt-dicotyledon

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Finden

 

Kalender

Juni 2025
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
 
 
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Aktuelle Beiträge

Hi, gibt's die Platte...
Hi, gibt's die Platte noch bei Dir - Zu spät Ihr Scheißer...
dischordzilla - 24. Mär, 18:24
Uschi Paranoia
Hallo,ich war zu der Zeit Panza einer der ersten Punx...
martinpanza - 18. Nov, 23:02
einfach ein schönes Plätzchen
...immer wieder gerne hier. Durch die Weitläufigkeit...
Stephan Miller - 25. Apr, 08:39
BIERPARADIES
Ein SUPER Laden!!! Der Laden heißt Bierparadies und...
loveme81 - 14. Jan, 22:11
Pervers !!
Wisst ihr eigentlich , wie scheiße dieses Bild ist...
MrsBabbyBobby - 7. Jan, 15:49
Was aus uns geworden...
Hallo zusammen, also, einer hat schon mal promoviert,...
lancelot0815 - 4. Dez, 21:22
?
Das mit dem mittelmäßig verstehe ich nicht.Die Tattoos...
heike7777 - 25. Nov, 11:19
Empfehlenswert.
Ein gemütliches und vor allem sauberes Studio.Eine...
gunther4000 - 18. Nov, 19:36

Status

Online seit 7008 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 6. Jul, 02:00

Impressum

Verantwortlich für Inhalte von gnogongo sind die Autoren. Verantwortlich i.S.d.P. ist Richard Gleim, Sternstr. 31, 40479 Düsseldorf, Fon: 02 11-2614298, mail: gleim@online.de Wir distanzieren uns in aller Form und in aller Unschuld von Inhalten verlinkter Sites und Inhalten von Kommentaren auf diesem Blog mit strafwürdigen oder verletzenden und geschmacklosen Inhalten, die von uns noch nicht entdeckt wurden und entfernt werden konnten, was nicht bedeutet, dass Geschmacklosigkeiten, die wir haben durchgehen lassen, unsere Billigung finden. Das © der jeweiligen Beiträge verbleibt bei den jeweiligen Autoren. Im Rahmen von Weblogs sind Zitate mit Autoren- bzw. Quellenangabe erwünscht.

Credits


Altstadt
Arkadien Bilk
Bruno, der Bär
Büdchen
Greifweg
Japan in Düsseldorf
Kölner Strasse
Musik
Rheinischer Backstein
Stadt- Industrieflora
Warten
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren