Bärenlosung
Dass JJ2 kein Allerweltsbär ist, dürfte dem Leser gegenwärtig sein. Mir ist es gelungen, wieder Kontakt mit ihm aufzunehmen. Über das Wo und Wie wurde Stillschweigen vereinbart.
Was er mir mitzuteilen hatte, gleicht einer Sensation. JJ2 ist voller Überraschungen. Säuberlich in eine Papierrosette gehüllt überreichte er mir das, womit er versuchen will, die Deutschen für sich einzunehmen.
Schon in Österreich hatte er ein Konzept entwickelt, welches ihm die Salzburger, die er schon allein wegen der Musik zu gern aufgesucht hätte, zu Freunden machen sollte. Er hatte sich in den Kopf gesetzt, sie mit bärigen Mozartkugeln zu gewinnen und sich so mittlels einiger Einbrüche in Handelshäuser in den Besitz aller Zutaten für die süße Verführung gebracht.
Aus Salzburg aber wurde nichts. Doch die Zutaten hat er noch. Das brachte ihn auf die Idee, die süßen Köttel abzuwandeln, so dass sie mitten in das Herz der Deutschen träfen. Selbstverständlich hat er davon gehört, dass hier bald die Fußball-WM stattfindet. Mandeln aus einem Überfall in Vorarlberg, Honig aus etlichen Überrumpelungen diverser Bienenvölker und Spezereien, die er mal hier mal dort mitgehen ließ, setzen ihn in die Lage, die von ihm nun präsentierten WM-Bärenköttel zu fabrizieren. Er meinte, dass das mir überreichte Exemplar noch eine B-Version darstelle, die endgültige Version hingegen in Form und Färbung perfekt sein werde. Schließlich müsse sein gesamtes Verdauungssystem neu programmiert werden, was bekannter Weise seine Zeit dauere.
Er bat mich, diese Köstlichkeit nicht als Bärenköttel zu propagieren sondern als Bärenlosung. Er lege Wert darauf, der Mehrdeutigkeit, zu der die deutsche Sprache, die er bewundere, häufig verführe, seine Referenz zu erweisen und sie den Deutschen dankbar zu re-präsentieren.
knurps - 19. Mai, 06:25
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