Bilker Arcaden

In Düsseldorf soll wie in so vielen anderen Städten ein riesiger Einkaufskomplex entstehen. Wie bei solchen Shopping Centers des Investors, der mfi, üblich, soll der Komplex etwas niedlich den Namen "Arcaden" tragen. Das hört sich gut an und erscheint so seriös wie vertretbar. In Wirklichkeit zöge solch eine gigantische und nebenbei bemerkt architektonisch Kleinstadteinheitsbrei bietende Einkaufsmeile wesentliche Einzelhändler aus der Innenstadt ab und würde letztere teilweise verweisen lassen.

Das würde nicht nur den Einzelhandel treffen sondern das Leben der Stadt weitgehend negativ verändern. Deshalb hat man versucht, die Dimension des Bauvorhabens zu beschneiden. Nun aber stellt man fest, dass man keine wirkliche Handhabe hat, wenn der Investor, was man befürchtet, sich nicht an die neuen Rahmenbedingungen hält, diese durchzusetzen. Deshalb hat die städtische FDP sich gegen das Projekt gestellt, welches somit insgesamt zu scheitern droht. Die CDU und dort an der Spitze Düsseldorfs OB Erwin, der eine schon krankhaft zu nennende Neigung zu Großprojekten hat, halten noch dagegen.

Das Ganze ist ein trauriges Provinztheater. Kein Mensch in dieser Stadt braucht so ein Monstercenter. Es wäre gut, wenn dies das Aus bedeutete.
nogong - 20. Mai, 20:48

Bilker Arcaden werden gebraucht!

Es kommt mir bei obiger Stellungnahme vor, als würde „knurps“ im Auftrag der Rheinischen Post, bzw. im Auftrag von IHK / EHV schreiben. Deren eigennützigen Anti-Arcaden-Einstellungen dürften wohl schon reichlich bekannt sein.

Jedes Ding hat zwei Seiten, so auch die geplanten Arcaden. Es gibt eine sehr große Anzahl Bilker Bürger, die sich sehnlichst dieses Stadtteilzentrum wünschen und das nicht nur, weil sie sich von einem Schwimmbad blenden lassen.
Bilk hat seit Jahrzehnten ein ziemlich übles Image, zu welchem die rapide ansteigende Zahl von Dönerläden, Kioske und viele Einzelhändler beitragen, die kaum noch wissen wie sie ihre Miete zusammenkratzen sollen. Kranke Straßenzüge wohin man schaut...

Um mangelnde Eigeninitiative bei dümpelnden Geschäftsergebnissen zu kaschieren (da helfen auch neu angelegte Parkplätze nichts), kümmert sich z.B. der federführende Franz-Josef Cüppers für die Gewerbeförderung Bilk e.V. "Lo" (Lorettostraße) quasi als Ersatzhandlung intensiv darum, die Bilker Arcaden vorsorglich schon jetzt für künftig schlechtere Umsätze verantwortlich zu machen.

www.rp-online.de/public/article/dtoday/news/aktuell/332701

Dass solche „Geschäftsleute“ eine Symbiose zwischen ihrem Bereich und den Arcaden nicht für möglich halten, liegt auf der Hand.

Nach Ansicht vieler Bürger und auch Geschäftsleute (!) und nach einer Studie des seriösen GfK PRISMA INSTITUT für Handels-, Stadt- und Regionalforschung, werden die Arcaden einen Aufschwung für die Bilker Region bewirken, indem das Zentrum als Kundenmagnet positive Ausstrahlung auf den gesamten Handels- und Immobiliensektor haben wird.

Die Bezeichnung „Arcaden“ als „niedlich“ zu verspotten, ist kein besonders guter Stil. Im Vergleich zu den Schadow-Arkaden kommt auch niemand auf die Idee, diese als niedlich oder gar als „gigantisch“ zu bezeichnen, obwohl diese mit 21.200 qm Verkaufsfläche GENAU SO GROSS sind wie die geplanten Bilker Arcaden.

Die groteske Unterstellung, dass hochnäsig-solvente Einzelhändler aus der Innenstadt scharenweise ins imagegeplagte Bilk streben, um eine teilweise verwaiste City zu hinterlassen, halte ich für drollig. Genau so gut können wir die zuletzt errichteten Schadow-Arkaden für alle bisherigen und künftigen Geschäfts-Leerstände im Stadtkern verantwortlich machen. Dieses kontinuierliche Dilemma kann allerdings die IHK anhand ihrer Statistiken auf jeden Fall bestätigen...

Wie blind muss man eigentlich sein um nicht zu merken, dass hinter dem aufgeblasenen Anti-Arcaden-Klamauk eine mit City-Besitztum beglückte Lobby steckt (siehe IHK-Franzen / Architekt Brune / EHV / Rheinische Post u.v.m.), welche die Bilker Arcaden als frontalen Angriff auf ihr Vermietungsniveau und ihre Immobilienpreise betrachten.

Entgegen aller fadenscheinigen Argumentationen brauchen Stadt und Bilk dieses inzwischen als Sondergebiet flächenbegrenzte Stadtteilzentrum. Der City wird´s kaum schaden und die Bilker Bürger und Geschäftsleute (auch die in der oberen Friedrichstraße, Bilker Allee, Brunnenstraße, Aachener Straße etc.) werden besseren Zeiten entgegensehen.

Es wäre gut, wenn sich Investor mfi mit einer untadeligen Sicherheitsleistung gegen eine arglistige und doppelzüngige FDP möglichst bald durchsetzt und flott den Grundstein für die „Bilker Arcaden“ legt.

knurps - 20. Mai, 22:22

Wenn es, wie Sie annehmen, bei gut 20.000 qm bliebe, bestehen keine Einwände gegen das Center. Alles weist aber darauf hin, dass es mehr als 30.000 qm werden.

Bilk ist ein Stadtteil mit alter Geschichte und wird nicht unwesentlich von einer studentischen (Kneipen)Szene bestimmt.

Dönerbuden. Ja, selbstverständlich. Bilk ist auch nicht derart unterversogt, was den Einzelhandel betrifft. Wäre das der Fall, fänden sich sofort clevere Geschäftsleute, die eine solche Lücke schlössen.

Es ist zynisch, einem weiß machen zu wollen, solch ein für einen Stadtteil gigantisches Center bediene lediglich Kundschaft aus dem Stadtteil.

Dieser architektonisch üble Klotz passt in die in Bilk gewachsenen Strukturen wie ein Schuss Essig in den süßen, warmen, wohlriechenden Kakao. Die Bezeichnung "Arcaden" verniedlicht diesen scheußlichen Klotz, der einer US-amerikanischen Vorstadt in der Gegend von Klamath Falls der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts anstehen mag, in der Tat.

Dabei ist noch kein Wort über den Investor gesagt worden. Darüber und auch über die finanziellen Rahmenbedingungen um die Bilker Arcaden kann sich jeder selber im Netz kundig machen und sein eigenes Urteil fällen. Der Investor hat doch nicht das Wohlergehen eines Stadtteils im Auge.
nogong - 21. Mai, 01:16

nogong

Wie so viele Unterstellungen in Sachen Bilker Arcaden, so sind auch die 30.000 qm bedauerlicherweise eine solche und zusätzlich sogar eine Fälschung.
Architekt Brune ritt ständig darauf herum, dass die Bilker Arcaden bei 48.500 Brutto-Geschoßfläche mit 24.500 qm VK-Fläche nicht wirtschaftlich zu betreiben seien.
Niemals hat er offiziell dazu Stellung genommen, WIESO und WESHALB seine Kö-Galerie mit 45.000 qm Brutto-Geschoßfläche und 12.600 qm VK-Fläche dann überhaupt noch existiert!

Zurück zu den Bilker Arcaden:
Die als juristisch einwandfrei anzusehende Strafbewehrung zusammen mit der Rückbaupflicht ist Abschreckung bei Überschreitung der verbrieften VK-Fläche genug, sonst hätte in erster Linie gerade die FDP nicht zugestimmt.
Die hatte allerdings ganz fest damit gerechnet, dass bei all den konstruierten Auflagen Investor mfi das Handtuch wirft.
Dass es nicht so ist, zeigt momentan mehr Charakter und Rückgrat der mfi-Leute als jemals bei der FDP-Fraktion gesichtet wurde...

Studentische Kneipenszene finde ich toll, wobei diese im Bestand und in ihrer Ausdehnung von den Arcaden absolut nicht gestört werden. Im Gegenteil: Die Arcaden dürften genügend Jobs für Studenten & Studentinnen bieten, damit diese in ihrer schnuckeligen Kneipe auch mal ordentlich einen ausgeben können.

Was den Bilker Einzelhandel betrifft, so geht es hier nicht um den Begriff „Unterversorgung“, sondern um Begriffe wie „tot“ oder „halbtot“. Die Bilker Arcaden schieben als Antriebsmotor ein ganzes Viertel an und davon wird auch der bestehende Einzelhandel profitieren.
Die Einzelhändler können sich darauf freuen, endlich ihre "Zombi-Gräber" verlassen zu können.

Mit dem Superlativ „Gigantisch“ wäre ich vorsichtig: Dieses zu benutzen ist zur Zeit alleinig das Privileg der Rheinischen Post.
Abgesehen davon, wie ich vorab schon schrieb, dass sich niemand erlauben wird die Schadow-Arkaden mit identischer Bilker Größe als gigantisch zu bezeichnen. In einer früheren IHK-Mitteilung ist nachzulesen, dass die Schadow-Arkaden harmonisch und behutsam in den Stadtkern eingegliedert wurden. Und dass mit „gigantischen“ 21.200 qm! Über den angeblichen Gigantismus brauchen wir uns also wirklich nicht mehr zu unterhalten...

Wer die historisch gewachsene und weltweit berühmte Kö besuchen möchte, wird sich von einem Bilker Zentrum davon ganz bestimmt nicht abhalten lassen. Wobei wir wieder beim Image sind. Da kann sich Bilk auf den Kopf stellen, denn auch mit dem aller-, allerfeinsten Bilker Stadtteilzentrum wird man der Kö plus direktem Umfeld nicht im geringsten das Wasser reichen können. Somit wird sich der Kaufkraftschwund dort auch sehr in Grenzen halten.

Mit der Architektur bin ich auch nicht einverstanden! Nicht nur ich, sondern viele Bürger äußerten sich negativ mit schriftlichen Eingaben beim Bauamt. Dieses sicherte zu, eine mögliche Einflußnahme auf die Fassadengestaltung auch geltend zu machen. Wünschen wir uns das Beste!

Was den Investor betrifft, so möchte natürlich auch dieser (genau wie die Herrschaften im Stadtkern) langfristig gutes Geld mit den Arcaden verdienen. Zu einem Teil wird ihm das direkt mit der Bilker Bevölkerung gelingen, zum anderen werden viele Düsseldorfer im „Lande“ bleiben, weil sie mit einer zusätzlichen Shopping-Attraktion nicht unbedingt nach Neuss und ganz bestimmt nicht weiter in die sich neu formierenden Verkaufszentren in Leverkusen und Mönchengladbach abwandern.
Die langfristige und funktionierende Bilker Arcaden-Absicherung wird für den Investor generell im deutlich verbesserten Bilker Image und in der verbesserten Infrastruktur dieser Region zu sehen sein.

Danke für den Tip und es ist wirklich wahr!
Niemand scheint zur Zeit das Wohlergehen unseres Stadtteils im Auge zu haben... und ganz zuletzt die FDP, die uns da eine Schadenabwendung von kleinen Einzelhändlern vorgaukelt. Da ist diese Partei nicht viel besser als die SPD und alle führen uns gekonnt an der Nase herum damit keiner merkt, dass es letztendlich und ausschließlich nur um die Pfründe im tiefsten Stadtkern geht.

knurps - 21. Mai, 05:52

Die Kö wird das wenig tangieren. Das hatte ich auch nicht behauptet. Von Herrn Brune war bei mir auch nicht die Rede.
nogong - 21. Mai, 16:41

Mit Architekt W. Brune...

begann das Quadratmeter-Desaster seinen Lauf zu nehmen. Zu Anfang des angeblichen Arcaden-Verkaufsflächen-Schwindels brachte er 36.183 qm ins Spiel und "mäßigte" sich später auf besagte 30.000 qm VK-Fläche.
Um zu verdeutlichen, dass er sich selbst mit dieser reduzierten Fläche immer noch in die eigene Tasche log, hatte ich den drastischen Vergleich zu seiner Kö-Galerie beigefügt.

Dass sich SPD (ab Wahlkampf G.Hock 2004) FDP und Grüne diesen Betrug "reinzogen" und seitdem FÜR die Anti-Arcaden-Lobby und GEGEN die Bilker Bürger arbeiten, ist mehr als bedauerlich und zeigt wieder, dass Politik wirklich ein schmutziges Geschäft ist.

Die Folgen ihres Tuns scheinen einigen Politikern und Politikerinnen in unserem Rat fern und abstrakt zu sein. Aber sie wohnen auch nicht in Bilk und haben mangels Vorstellungskraft auch nicht die geringste Ahnung, wie mit ihren destruktiven Entscheidungen ein Stadtbezirk in großen Teilen aufs wirtschaftliche Abstellgleis geschoben wird.
Womit wir wieder beim brachliegenden Containerbahnhof wären. Der Kreis hat sich geschlossen. Für die nächsten 10 - 20 Jahre!??

knurps - 21. Mai, 17:48

Provinzposse. Sagte ich doch. Ich möchte jetzt nicht im Nachhinein Teil dieser Posse werden.

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