Aber zuweilen öffnet es die Augen. RTL - Wer wird Millionär - Sektion Promis. Ich weiß jetzt, was man als „Dumme Kuh“ bezeichnet und damit richtig liegt. Da gibt es u.a. Dr. Silvana Koch Merin, FDP-Angeordnete im Europaparlament. Weiter anwesend ist Dieter Bohlen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der noch blöder ist, womit das ganz Unwahrscheinliche einträte, nämlich dass es ein Vegetieren unterhalb von Dieter Bohlen gäbe.
So was darf ins Parlament.
Zu dem trüben Wetter was Warmes und Farbe gegen den Trübsinn.
8 große Tomaten, Salz, 40 g Butter, 35 g Mehl, 1 viertel Liter Milch, 40 g Reibkäse, 4 Eier
Tomatendeckel abschneiden, Die Tomaten aushöhlen, innen salzen, auf den Kopf stellen und ein paar Minuten austropfen lassen. Dann mit der Öffnung nach oben auf eine feuerfeste Platte oder flache Form setzen, in jede Tomate ein Butterflöckchen geben und 10 Minuten in die heiße Röhre schieben. Aus Butter, Mehr und Milch eine dicke Béchamelsoße (rühren, rühren, rühren) bereiten, salzen wenn sie gar ist, mit Käse vermischen und umrühren. Dann vom Feuer nehmen und 4 Eigelb, die man säuberlich vom Eiweiß getrennt hat, dazu rühren. Das Eiweiß schlägt man zu Schnee und zieht diesen vorsichtig unter. Mit dieser Masse werden die Tomaten gefüllt und bei mäßiger Hitze in der Röhre gebacken bis die Füllung aufgegangen ist und goldgelb wird. Ich streue vor dem Servieren gerne noch ein paar Partikel
fleur de sel darüber oder stelle das Salz dazu auf den Tisch, dass sich jeder selbst bedienen kann.
Welcher Gang in welchem Menu das sein kann, möchte ich jedem selbst überlassen.
argee gleim - 28. Mai, 14:35
Der Maler Jörg Immendorff ist gestorben.
Es war im Getöse des Ratinger Hofs der Jahre ’76 – ’82 immer einer der Lautesten. Mit sonorer Stentorstimme verbreitete er oft von Jüngern umgeben seine Auffassungen über Politik, Sex und der Rolle der Künste und befleißigte sich dabei einer suggestiv plakativen Sprache, aber vor allem einer markanten Lautstärke. Es war nicht ratsam, ihm zu widersprechen. Als Kneipier ist er mehrmals gescheitert. Als Maler war er sehr erfolgreich.
http://www.tagesspiegel.de/tso/aktuell/nachrichten/kunst-immendorff/104144.asp
Rudolf Peter
Bruno Riechwald heißt der Rechtsanwalt, der eine Klage vor dem Münchner Verwaltungsgericht angestrengt hat, und sich dabei auf ein Gesetz beruft, das besagt, dass der Erdenbürger das Recht hat, europarechtlich geschützte, seltene Wildtiere in freier Wildbahn zu beobachten. Somit fühlt sich Riechwald, Bruno durch den gewaltsamen Tod des Bären Bruno in seinen Grundrechten verletzt.
Die Regierung von Oberbayern als beklagte Partei meint dazu: „Wir vertreten in dem Prozess die Auffassung, dass die Klage unzulässig ist, weil es an einem individuellen schutzwürdigen Interesse des Klägers hinsichtlich der damals getroffenen Abschussgenehmigung mangelt.“ Es gebe in diesem Fall keine Popularklage, Voraussetzung sei eine persönliche Betroffenheit.
Dabei dürfte die beklagte Partei allerdings übersehen haben, dass der Kläger allein schon wegen eines seiner Vornamen, nämlich Bruno, ein naturgegebenes, persönliches Verhältnis zu dem Bären hat und ihm als Riechwald der würzige Duft des Bären im Wald fehlt. Daraus lässt sich eine persönliche Betroffenheit nicht nur ableiten. Sie ist offensichtlich.
Brunos Geist lebt, auch wenn seine sterbliche Hülle nach wie vor tief gefroren an einem geheimen Ort ruht. Und Bruno Riechwalds Bekanntheitsgrad hat einen derartigen Sprung nach oben gemacht, dass sie es sogar bis ins gnogongo geschafft hat.
http://www.sueddeutsche.de/,ra13m3/bayern/artikel/999/115884/
argee gleim - 27. Mai, 19:40
argee gleim - 27. Mai, 10:34
Einst, in vorgeschichtlicher Zeit, ging es uns so wie dem Bambus. Kaum war die Brut hochgezogen, erwischte es einen. Das Leben war zu Ende. Nur einige wenige Exemplare des Homo sapiens überlebten diese reine Reproduktionsphase, machten Erfahrungen darüber hinaus und waren in der Lage, einen Blick auf das Leben zu werfen, Zusammenhänge, Wirken und Wirkungen, Taten und Folgen zu betrachten und zu erkennen und wurden zu weisen Frauen und Männern und konnten ihr Wissen an die kommende Generation weitergeben.
Erst in jüngerer, geschichtlicher Zeit haben wir alle die Chance, in dieser Weise weise zu werden. Doch wenigen von uns ist es vergönnt. Manchmal sind wir es selbst schuld. ‚Gesellschaft’ und Politik legen keinen Wert darauf, verehren jedoch die wenigen Weisen bis hin zum Abgöttischen.
Wir werden erzogen, um zu funktionieren. Das zeigt sich auf allen Ebenen bis hin zur Hochschulreform mit ihrem Bachelor. Zwischen einem vielleicht brillanten Handwerker am Instrument und einem Musiker liegen Welten. Das Beherrschen eines Handwerks ist Voraussetzung sine qua non und doch keine Erfüllung.
Ich beherrsche nicht einmal das Handwerk. „Scheißladen!“
Wer’s glaubt: Morgen kommt der Geist über uns.
Poaceae
So sieht er aus, der Bambus, wenn er geblüht hat. Er stirbt.
Fargesia nitida ist eigentlich bestens dazu geeignet, frei im Garten ausgepflanzt zu werden. Dieser in China > Nord-Sichuan, Min-Berg und Umgebung, Süd-, Süd-West- und Süd-Ost-Gansu, Nord-Gansu Nähe Lanzhou, Süd-Ningxia, Liupan-Berg, Süd-Shangxi beheimatete Bambus kann ohne ‚Wurzelsperre’ gepflanzt werden, weil er keine langen Ausläufer bildet und sich so auf seinen Standort begrenzt. Zudem hält er extreme Frostgrade aus.
Im letzten Jahrzehnt ist weltweit zu beobachten, dass er blüht, also auch abstirbt. Meinen hat es bereits vor etwa 10 Jahren erwischt. Andere folgen erst jetzt. Das ist abhängig von der Herkunft. Pflanzen der gleichen Herkunft blühen alle in demselben Jahr, so dass es jeweils zu einem massenhaften Sterben kommt.
Da Fargesia für den Großen Panda ein Grundnahrungsmittel darstellt, leidet die Population des Bären in Blütejahren stark.
Momentan ist es nicht ratsam, Exemplare der Fargesia nitida oder auch der Fargesia murielae zu kaufen. Die Gefahr, dass sie bald blühen, ist zu groß. Es ist die Frage, ob Anbieter der Pflanzen nicht unverantwortlich handeln.
Es muss wohl abgewartet werden, bis aus sich neu ausgesamte Pflanzen in China gebildet haben und vermehrt werden können. Fargesia blüht in sehr großen Abständen. Man liest von 130 Jahren. Doch darüber weiß ich zu wenig.
argee gleim - 26. Mai, 14:03
Wenn Herr Schäuble jetzt Verständnis für Demonstranten zeigt, und Sätze wie:
"Diejenigen, die jetzt zu Demonstrationen aufrufen, haben mit den militanten G-8-Gegnern nichts zu tun. Die Demonstrationen sind von der Bundesregierung grundsätzlich erwünscht" oder
"Mein Freund Heiner Geißler kann sehr viel Sachverstand in Attac einbringen. Herr Lafontaine ist auch Mitglied dieser Organisation - und da muss ich sagen: Ich wünsche Attac viele Geißlers und wenige Lafontaines" äußert, dann hört sich das gut an.
Sein Verhalten bisher lässt jedoch annehmen, dass er damit lediglich der Kritik den Wind aus den Segeln nehmen will, dass er merkt, wie die Stimmung auch im bisher schlafenden Volk umzukippen droht, und sich gegen ihn und die Volksvertretung wendet. Schäuble ist kein armer Irrer, der auf Deubel komm raus dummes Zeug macht. Schäuble hat bewiesen, dass er wohl kalkuliert und mit perfiden Mitteln wie z.B. Angstmachen handelt. Jetzt entspricht es seinem Kalkül, Kreide zu fressen, Hauptsache, die Einschränkungen der Grund- und Bürgerrechte gehen weiter.
Infam ist es und das zeigt auf, wie ein Geschehen, das letztendlich keine Aufstände in der Bevölkerung hervorgerufen hat, zu einem Dammbruch führt und dann für weitere Vorhaben als Beweis für Legalität herangezogen wird, die vergleichbar Grundrechte außer Kraft setzenden Maßnahmen bei der Fußballweltmeisterschaft zu beschwören, um die jetzigen Maßnahmen in ein goldenes Licht zu stellen. Das so zu bewerkstelligen, ist nicht dumm sondern, wie schon gesagt, infam.
Die Kanzlerin hat es ihm vorgemacht. Sie, die letztendlich für solche – ich nenn das ruhig mal Schweinereien – verantwortlich ist, befleißigt sich schon seit ein paar Tagen milder und „verständnisvoller“ Sprüche. Die Bundeskanzlerin hat ja sogar die Schuzpe, angesichts des Zaunes (hier als pars pro toto zu verstehen) von einer
Demonstration der Weltoffenheit Deutschlands zu sprechen. Das macht sie, ohne Hohn und Spott zu ernten. Wir sind es, die so was zulassen.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,485132,00.html
Das Parlament, also auch die SPD, segnet die neuen Abhörbefugnisse für den Zoll ab.
Man kann und sollte es wissen. Bitte lesen. >>
http://www.heise.de/newsticker/meldung/90256/from/rss09
Es ist 3:00h Ortszeit in Düsseldorf. (4:30h MESZ) Die Luft ist erfüllt vom Morgenlied der Amseln. Im Nordosten wird es schon hell. Ein paar Wolkenstreifen sind zu erkennen. Das Thermometer zeigt 18°C an. Die Straße ist noch ein wenig nass vom nächtlichen Regen, der von vereinzelten, entfernten Blitzen begleitet war.
Die Taxis veranstalten mit meist mehr als 70km/h laut lärmend das nächtliche Rennen in Richtung Altstadt, um dort Kunden abzugreifen.
Es reicht dem LKA nicht, die Post zu kontrollieren. Nein, es werden auch ‚Briefkästen observiert.’ (Ich darf mal kurz und trocken lachen) Bei Schlecker einzukaufen und in Internetcafes zu sitzen, ist auch nicht so ganz ohne, glaubt man den Berichten.
Das LKA möchte, dass Internetcafes Videokameras installieren und die Aufnahmen dem LKA zur Verfügung stellen, sagt die taz.
Außerdem habe der Staatsschutz die Drogeriekette Schlecker ins Visier genommen. Dort könnten „szeneverdächtige“ Leute bestimmte Dinge einkaufen. An den Orten der Anschläge seien offenbar Utensilien gefunden worden, die ausschließlich zum Schlecker-Sortiment gehörten.
Noch sind das Einzelfälle. Deren Legalität kann jedoch bezweifelt werden. Es sind im Übrigen immer Einzelfälle, die Dämme brechen lassen. Gehen die mehr oder weniger ungestraft durch, ergießt sich die Flut über das ganze Land. Die Protagonisten berufen sich dann auf diese als legal definierten Einzelfälle. Das hat Methode.
Aber Schäuble meint: „Wir sind kein Land, in dem Geisteskranke unterwegs sind.“ (Das ist wohl Sache der Definition. Und wer hat das behauptet. Leute, die sich in der Weise benehmen, dass es nicht fern liegt, ihnen despotische Züge zuzuschreiben, laufen schon rum. Die müssen ja nicht geisteskrank sein. Das geht auch bei vollem und klarem Bewusstsein)
Ich erinnere mich. Damals zu DDR-Zeiten bekam ich Post aus der DDR, die hin und wieder mit einem Textstempel des Staatsschutzes versehen war, auf dem mir mitgeteilt wurde, dass dieser Brief geöffnet worden war. Ob der Staatsschutz das heute auch noch so macht?
http://www.ftd.de/politik/deutschland/:Polizei%20Post%20Kontrollen/204400.html
und sagt, das sei schön
argee gleim - 25. Mai, 18:54
Dunkle Wolken sind aufgezogen. Die Sonne wirft einen letzten Blick auf Mutter Erde. Unser Schicksal nimmt seinen Lauf. Die Wetterpropheten haben es gesagt. Unwetter werden über uns hereinbrechen. Thor wird seinen Hammer schwingen, gewaltige Funken werden uns vom Amboss der Asen entgegengeschleudert und das Grollen und Donnern der erzürnten Götter wird die Luft erfüllen und uns in Angst und Schrecken versetzen. Die Schleusen der himmlischen Staubecken werden sich öffnen und Platzregen, Hagel und allerlei himmlischen Unrat über uns ergießen. Man hört den Fenriswolf um die Häuserecken heulen. Die nordische Mythologie kennt keine Arche. Rettet Euch auf die Berge. Vom Blitz erschlagen zu werden ist kurzweiliger als in dreckigen Fluten gen Hel gespült zu werden. Iduna tränkt Yggdrasil nicht mehr mit labendem Met. Die von Odin ausgesandten Raben bringen schlechte Kunde. In Mimirs heiligem Brunnen beginnt die Weisheit zu versiegen. Die Midgardschlange...... Ragnarök.
http://www.hekaya.de/anzeigen.phtml/sage/sagen_nordisch_4
So lautete der Wetterbericht. Hier brennt die Sonne bei 29°C. Blauer Himmel. Ein wenig Dunst. Kein Wölkchen.
argee gleim - 25. Mai, 16:50
Leucanthemum vulgare
Asteraceae
Jetzt blühen sie wieder, die Margeriten, die Blume, an deren Zungenblütenblättern man abzählte, ob man von ihr/von ihm geliebt wurde oder nicht, als man also der Blume ein höheres Gewicht einräumte als seiner eigenen Einschätzung, als Orakel mächtiger waren als die Anschauung. Wieso rede ich eigentlich in der Vergangenheitsform?
>
http://olymp.org/~orakel/orakel-info.html
argee gleim - 25. Mai, 16:26
Als der Wind noch in Scheiben geschnitten wurde

argee gleim - 25. Mai, 15:53
London. Kensington. Noch zu der Zeit, als in ganz London um 23:00h Zapfenstreich war, die Glocke geschlagen wurde und der Ruf. „Last Order!“ durch die Pubs schallte.
Eines der vielen weiß gestrichenen Hotels. Eines, dessen Essen europäische Zungen nicht übermäßig beleidigte, weil dort ein spanischer Koch wirkte, der es zwar fertig brachte, Erbsen in diesem nur in der englischen Küche vorkommenden, unglaublichen Kritschegrün auf den Teller zu zaubern aber ansonsten britische Entgleisungen zu vermeiden wusste.
Aber das nur am Rande. Eigentlicher die Bar. So eine Hotelbar war der Ort, an dem man sich wie im übrigen Kontinentaleuropa gewohnt bis in die frühen Morgenstunden unterhalten oder auch besaufen konnte und das Bett nicht weit ist, ohne sich gleich dem Nepp und fragwürdigen Service einschlägiger Clubs anvertrauen zu müssen.
Es war gegen 2:00h morgens, als ein sich sukzessiv abfüllender Engländer in korrektem Anzug mit Schlips und Kragen mit dem Glas in der Hand unvermittelt vom Barhocker fiel. Ein Sturz, der nüchtern starke Blessuren bis hin zu Knochenbrüchen zur Folge hat, aber einen vom Alkohol weich Gespülten unwillkürlich zwar satt aber geschmeidig auf den Boden schmeißt. Der Mann lag verdutzt am Boden. Das Glas hielt er weiter aufrecht. Nichts war verschüttet. Er rappelte sich auf, trank neben dem Barhocker, den er wieder aufrecht an seinen Platz gestellt hatte, stehend das Glas aus, strich sich über den Anzug, um eventuelle Staubspuren zu entfernen, sagte ohne den Sitz seiner Krawatte zu kontrollieren, der selbstverständlich korrekt war, ein vernehmliches „God bless You!“ in die Runde, nahm seine stundenlang ruhig neben ihm sitzende Thailänderin an die Hand und verschwand.
Ganz Brite. Letztendlich aufrecht und formvollendet.
argee gleim - 25. Mai, 12:36
so wird berichtet. Bekannt geworden sind entsprechende Aktivitäten in Hamburg. Jetzt weiß ich nicht, ob das Hamburger LKA sich einfach nur langweilt oder ob da Pofalla an der Absetzung von Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse arbeitet, indem er versucht, staatsterroristische Verbindungen zwischen Thierse und Hamburger Krawallmachern zu konstruieren. Natürlich nicht wirklich. Aber so absurd ist das schon.
Fest steht, dass hier ein weiteres Stück Grundrecht baden geht und der Überwachungsstaat an Umfang zulegt.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,484864,00.html
Jetzt, wo der Staat seine ganze Macht zeigt und lächerliche Maßnahmen ergriffen hat, um sich zu schützen und seine Wichtigkeit martialisch und sauteuer zur Schau zu stellen, fände ich es witzig, besser weil effektiver, sämtliche Demonstrationen und Aktionen abzublasen, sich vielleicht irgendwo auf dem Lande zu treffen und ein großartiges Konzert mit den Berliner Philharmonikern zu genießen und so den Schäubles den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Dann aber die Kosten, die uns für den ganzen Wichtigtueraufwand auferlegt wurden, in der nächsten Steuererklärung geltend zu machen und den auf jeden Einzelnen fallenden Betrag von der Steuerschuld in Abzug zu bringen -
und schließlich befreit und friedlich zu lachen.
Geranium pusillum
Geraniaceae
So sieht eine Geranie aus. Was wir Geranie nennen und in unseren Balkonkästen kultivieren sind Pelargonien. Gut, das ist jetzt Erbsenzählerei, schließlich gehören beide zur gleichen Familie, den Strochschnabelgewächsen (
Geraniaceae).
Der kleine Storchschnabel ist hier heimisch, zweijährig und führt ein bodennahes Dasein. Man findet ihn am Wegesrand, auf nicht allzu sehr gestörten, trockenen ruderalen Flächen und Sand und Schuttfluren. In gepflegten Parks sucht man ihn meistens vergebens. Dieses Exemplar hier wächst am Rand der Stadt zwischen Weg und Wiese. Häufig findet man ihn auf den Rheinwiesen, dort wo die Situation für anspruchsvollere Pflanzen und Gräser bedenklich wird. Der kleine Storchschnabel ist eher unscheinbar.
argee gleim - 25. Mai, 05:08
„Mein Stoff ist so sauber wie Persil“ sagte Johnny der Walker und stieß sich die Kanüle tief durch seine Nivea gepflegte Haut in die Vene, stieg in seinen Porsche, um noch vor Ladenschluss eine Flasche Bobadilla Negro zu erstehen, die er heute Abend mit auf die Party, die Petra gibt, weil sie eine ordentliche Ausschüttung auf ihre Deutsche Bank Aktien erwartet. ....
Schleichwerbung soll bald (mit Auflagen) erlaubt sein, meint die EU.
http://www.handelsblatt.com/news/Recht-Steuern/Meldungen/_pv/_p/204886/_t/ft/_b/1272739/default.aspx/schleichwerbung-unter-auflagen-soll-erlaubt-werden.html
Heute heißt diese Straße im Reisholzer Hafen so. Ehemals gab es von hier aus gesehen rechts am Rhein einen 45 m hohen, bewaldeten Hügel, den Trippelsberg. Heute befinden sich dort Öltanks.
Das Wort ‚Decarbonisierung’ erkläre ich hiermit zum Wort des Tages. Gemeint ist das Vermeiden von Energieumwandlung von Rohstoffen innewohnender Energie in verwertbare Energie durch Verbrennen.
Ich fürchte, wir werden diese zumindest in dieser Definition unsinnige Vokabel jetzt öfters hören müssen.
Rumex acetosa
Polygonaceae
Sauerampfer ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die nach meiner Beobachtung feuchte, schwere, nährstoffreiche Böden bevorzugt. Da ist der Sauerampfer dann allerdings kaum auszurotten. Dabei helfen ihm bis zu 1,5 m lange Speicherwurzeln, aus denn auch in Stücke geschnitten ohne Weiteres wieder ganze Pflanzen entstehen und die zahlreichen Samen, die so eine Pflanze produziert. Die Samen wiederum bleiben über Jahre hinweg keimfähig.
Rumex gehört wie der Rhabarber zur Familie der Knöterichgewächse. Seine Blätter sind essbar. Sie schmecken leicht sauer, enthalten viel Vitamin C aber auch Oxalsäure, die als toxisch gilt.
Ich erinnere mich, dass wir in der schlimmen, der Nachkriegszeit, wo es an Allem mangelte, keinen Mangel an Sauerampfer hatten. Man ging einfach vor die Haustür auf die von einem forellenfrischen Bach durchflossene Wiese, auf der im Umtrieb immer wieder Kühe weideten, welche die Wiese düngten und zusätzlich dafür sorgten, dass dort Champignons wuchsen, und holte sich so viel Sauerampfer, wie man wollte. Wir Kinder mampften mit Leidenschaft die jungen, säuerlich schmeckenden Blätter direkt von der Pflanze in den Mund.
Ich weiß nicht mehr, was Mutter in der Küche mit dem Sauerampfer bereitet hat. Ich erinnere ich nur, dass ich keinerlei Aversion gegen ein Gericht mit Sauerampfer hatte, was ihn essentiell von Spinat unterschied. Junge Brennnesseln- in Hinblick auf Spinat hier zu recht zitiert - waren auch lecker. Mit gebratenen Krähen-(herzen) --- mh.
Aber ich schweife ab. Wie man eine Sauerampfersuppe kocht, die in manchen Gegenden ein Gründonnerstagsgericht darstellen soll, will ich gar nicht wissen. Zu Suppe verarbeitet kann ich mir Sauerampfer nicht vorstellen; in ein Omelett gewickelt schon. Allerdings. Wenn erblüht wie hier auf dem Bild sollte man die Finger von ihm lassen. Dann sind die Blätter hart und fransig. Nur junge, frische Blätter sind ein Genuss. Je öfters sie geerntet werden, umso eher wachsen neue, frische Blätter nach.
argee gleim - 24. Mai, 16:05
Schäuble wächst sich langsam zum Schäublerismus aus. Der Mann bleibt im Gespräch. So auch hier in einem gut zu lesenden Artikel in der Süddeutschen.
http://www.sueddeutsche.de/,tt6m3/deutschland/artikel/573/115458/
Potentilla reptans
Rosaceae
Diese krautige Pflanze kriecht mit bis 1 m langen Ausläufern über den Boden und bildet an den Nodien Wurzeln und kann so größere Flächen einnehmen. Sie kommt oft vergesellschaftet mit bestimmten Gräsern vor und bevorzugt etwas feuchtere Situationen. Dieses Fingerkraut blüht lt. Literatur von Juni bis August. Wie hier zu sehen ist, blüht es jetzt auch schon im Mai.
argee gleim - 24. Mai, 10:06
Der Unterschied zwischen einem Mopped und einem Moped sind mindestens 1000 ccm.
Es gibt Welten, von denen ich keinen grünen Schimmer habe, von denen ich nicht mal ahne, dass es sie geben kann. Ich bin hier auf einer Site auf kryptische Aufzeichnungen gestoßen, die etwas mit der Kunst, Socken im Look von Lochmuster-Pullis zu 100g Sockenwolle LL 420m 2,5 mm nadelzuspielen, zu tun haben müssen.
http://wolligkeiten.twoday.net/?ref=0
Welch ein Aufwand? Wofür? Müssen sich Delegationen der 8 mächtigsten Staaten treffen, um zu verhandeln? Worum geht es eigentlich? Da stehen ein paar als solche deklarierte Vorhaben im Raum, von denen einige schon im Vorfeld von den USA rigoros abgelehnt werden. Es ist zu befürchten, dass in Heiligendamm nicht mehr als ein wenig heiße Luft produziert wird. Mehr nicht. Die Tagesordnung ist geschrieben, die Positionen sind klar.
Der Sinn dieses Treffens erschließt sich nicht. Vielleicht geht es um Allianzen, vielleicht geht es um ein Gerangel, wer die Vorherrschaft im Club der Mächtigen hat, vielleicht ist es aber auch eine Werbeveranstaltung für die Großen, die deshalb auch die Unterbemittelten gnädigst zu Wort kommen lassen.
Ich halte dieses Treffen für eine Farce. Aber sollen sie. Es gibt keinen Grund, sich dort demonstrierend zu engagieren.
Den Grund, ein deutliches Zeichen zu setzen, liefern die unglaublichen Begleitumstände. Ein Wahnsinnszaun, tausende von Polizisten, Sperrzonen zu Wasser und zu Lande, Kriegsschiffe vor der Küste, Kampfjets in der Luft, zweifelhafte Razzien im Vorfeld. Alles Umtriebe, die ohne dieses zweifelhafte Treffen nicht stattfänden.
Hinzu kommt, dass aus diesem ganzen Schlamassel heraus Machtmenschen ihre Argumente für noch weitere Einschränkungen von Grund- und Bürgerrechten ableiten, wobei ihnen nicht ganz so helle, sprich verbohrte Krawallbrüder und -Schwestern, die meist als ‚linksextrem’ bezeichnet werden, aber in der Mehrheit einfach nur profilsüchtig sind, was sie mit den Politikern gleichsetzt, behilflich sind, indem sie genau das tun, was die Gesetzesschwinger wollen, lächerliche Gewalt anwenden und sich so ins Unrecht setzen.
Es gibt vielleicht einen Grund zu demonstrieren, wenn man denn unbedingt will. Diesen findet man aber weniger in dem G8-Treffen selbst als vielmehr in seiner monströsen und überflüssigen Verpackung. Um diese Verpackung scheint es zu gehen. So viel Aufwand demonstriert die Wichtigkeit der Beteiligten. Diese herauszustellen, darum geht’s. Einfach lächerlich. Dafür demonstrier’ ich doch nicht. So was lässt man samt roten Teppichen im seichten Wasser der Ostsee vergluckern. Außerdem gibt es Gerichte.
Am Farnacker heißt die Endhaltestelle der Buslinie 724 in Düsseldorf-Itter, unmittelbar hinter der Grenze zu Holthausen. Dort findet man Äcker, aber keinen Farn. Gehen wir mal davon aus, dass hier früher umfangreich Farn wuchs. Farn kann als Einstreu für Viehställe verwendet werden. Insofern kann man diese Flurbezeichnung als aus einer bäuerlichen Zeit stammend einordnen.
argee gleim - 23. Mai, 22:19
Der ländliche Charakter hat sich an dieser entlegenen Haltestelle, die meist nur einmal jede Stunde angefahren wird, erhalten, sieht man sich dieses saubere Häuschen an.
argee gleim - 23. Mai, 22:18
Hinter Bäumen und Büschen versteckt findet man auch mal einen Schrebergarten, der jedem Fernsehklischee gerecht wird.
argee gleim - 23. Mai, 22:18
Macht man sich auf dem Absatz umdrehend eine Wende von 180°, schaut man über einen weiteren Acker nach Holthausen zurück und auf ein Umspannwerk für Hochspannungsstrom. Hier bekommt die aufkommende Idylle einen Knacks.
argee gleim - 23. Mai, 22:16
Doch die Weite der niederrheinischen Landschaft lässt einen die Technik wieder vergessen. Lediglich eine Telefonleitung, wie sie so schon vor hundert Jahren gebaut wurde, durchschneidet das Bild und man fühlt sich um Jahrzehnte zurückversetzt.
argee gleim - 23. Mai, 22:15
Geht man ein paar Schritte – wirklich nur ein paar Schritte – weiter und verändert seinen Blickwinkel um ein Weniges, sieht man sich einer Pferderanch gegenüber und man weiß, dass auch hier im entlegenen Westen der Stadt Familien mit Töchtern wohnen.
argee gleim - 23. Mai, 22:14
sagt einem an diesem Tag mit unter 40% relativer Luftfeuchtigkeit, dass man hier auch mit dem Fahrrad gut aufgehoben ist.
argee gleim - 23. Mai, 22:13
Apera spica
Poaceae
Silbern glänzen die Ähren des Gemeinen Windhalms im gleißenden Sonnenlicht und ein flaches Fachwerkhäuschen duckt sich unter die Bäume eines Busches hinter dem Roggen.
argee gleim - 23. Mai, 21:55
Eine Sackgasse führt zu einem Wasserwerk der Stadtwerke Düsseldorf. Doch darauf will ich mich nicht einlassen und steige in den Bus, der vor 10 Minuten den Wendekreis vor dem roten Haus erreicht hat. Der Bus bringt mich, einem leichten Säuseln der Klimaanlage, die das innere des Busses deutlich kühl erscheinen lässt, ausgesetzt wieder schnell zurück in die Feierabendhektik der Stadt.
argee gleim - 23. Mai, 21:54
blühend und Knospen
aufblühend
Rosa canina
Rosaceae
Die Hundsrose ist eine hier häufig vorkommende Wildrose. Sie wächst überall und selbst auf Schotter und Schutt. Es gibt kaum eine Brache, auf der nicht nach ein paar Jahren ein 2 – 3 m hoher Busch dieser Rose steht.
Selbst, wenn man sie nicht sieht, weiß man, ob man will oder nicht will, um ihre Anwesenheit. Ihr entströmt ein lieblicher, frisch süßer Duft, dem man sich nicht verschließen kann. Es sind nicht nur die Blüten, die duften, es ist die ganze Pflanze. Der Duft trägt mehrere 10 m weit.
Die Farbe der meist rosa Blüten verändert sich während des Aufblühens und Blühens von einem intensiven Rosa zu einem hellen Rosa. Selten findet man auch weiße Blüten.
Ich mag sie, die kleine, wilde Schöne.
argee gleim - 23. Mai, 19:58
Rubus fruticosus
Rosaceae
Jeder kennt sie, die schwarze, süße Sammelsteinfrucht. Jetzt blühen die meisten dieser Spreizklimmer.
Die Brombeere ist, was ihre Vermehrung angeht, recht variantenreich. Zum einen vermehrt sie sich auf die bekannte sexuelle Art und Weise, wobei ihr Insekten behilflich sind. Zum anderen aber kommt es auch zu Hybridbildung zwischen verschiedenen Brombeerspecies, welche dann Samen ohne Befruchtung der Eizelle ausbilden. Stattdessen kommt es zu einer Befruchtung einer anderen Zelle, die den für den Embryo notwendigen Nährboden bildet. Schließlich kann sie sich rein vegetativ durch Ausläufer und Absenker vermehren. Letzteres ist die Methode, welche von Gärtnern genutzt wird, um sortenreine Nachkommen zu erzeugen.
Die Früchte reifen einmal gepflückt nicht nach. Deshalb ist es ratsam, nur reife Früchte zu pflücken. Da Brombeeren recht unregelmäßig reifen, ist die Erntezeit recht lang. Reife Früchte sind komplett schwarz gefärbt, lassen sich leicht zerdrücken und lösen sich wie von selbst vom Fruchtbett.
Wie man die blauschwarzen Finger und die deutlichen, blauschwarzen Zeichnungen um den Mund, wenn man will, sofort entfernt, weiß ich nicht. Doch mehrfaches Waschen hilft. Wenn man also beim Nachbarn Brombeeren nascht, sollte man sicher sein, dass der Nachbar einen nicht erwischt. Man ist für eine Weile gezeichnet und es bedarf keiner Hunde oder anderer aufwändiger, kriminalistischer Verfahren, um das Stibitzen nachzuweisen.
Ich erinnere mich, dass wir als Kinder, bevor wir zur ersten Zigarette griffen, getrocknete Brombeerblätter in Tonpfeifen, mit denen die Weckmänner zu St. Martin ausgestattet waren, rauchten. Dass wir dabei Gerbstoffe, Flavone, Anthocyanidine, und ätherische Öle aufnahmen, haben wir nicht gewusst. Es hat uns auch nicht interessiert.
argee gleim - 23. Mai, 19:05
Amnesty international Jahresbericht 2007, Fischer Verlag

„Überzogene sicherheitspolitische Interessen werden so stark gewichtet, dass man Menschenrechte zurückstellt“, sagte Barbara Lochbihler, die Generalsekretärin der deutschen amnesty-Sektion.
Lochbihler: „Viele Menschen glauben, dass sie das nicht betrifft, wenn sie sich nur gesetzeskonform verhalten. Das ist ein Irrtum. Viele Opfer von Menschenrechtsverletzungen sind nicht politisch aktiv, sondern waren einfach zur falschen Zeit am falschen Ort.“
http://www.ftd.de/politik/deutschland/:Amnesty%20Politik%20Angst/203454.html
http://www.zeit.de/online/2007/21/Amnesty?page=1
https://www.amnesty.de/shop/index.php?mode=&tplname=detail&id=1225&sess=7969d0a70705adf4&from=overview
Ich will mich ja gar nicht immer wieder über die Scharfmache einiger Politiker, der Polizei oder sonst wem äußern. Aber da gibt es so gut wie täglich immer wieder Neues, das so unglaublich ist, dass es einem in den schwärzesten Träumen nicht einfiele.
Jetzt werden von ‚Globalisierungskritikern’ Geruchsproben genommen, um sie später identifizieren zu können; d.h. Hunde auf sie ansetzen zu können. Also kein Ende abzusehen bei der Erfindung neuer Datenbanken. Da bekommt der Topos „Schnüffelstaat“ doch erst seinen rechten Geruch! Wenn’s nicht so traurig wäre, könnte man ja herzlich lachen.
Der Sprecher der Polizei macht darauf aufmerksam, dass diese Praxis mit den Gesetzen übereinstimmt und Schäuble ist natürlich dafür.
"In bestimmten Fällen ist das ein Mittel, um mögliche Tatverdächtige zu identifizieren", sagte Schäuble im Bayerischen Rundfunk am Mittwoch zu den Geruchsproben. Es gehe darum, die Sicherheit auf dem kommenden G-8-Gipfel zu gewährleisten und "das tut die Polizei mit den angemessenen Mitteln", sagte der Minister.
Was aber ist, wenn ich so ähnlich wie ein hirnamputierter Krawallmacher rieche und der Hund ein gestörtes Verhältnis zu seiner Nase hat? Was ist, wenn Geruchsproben falsch beschriftet, falsch eingeordnet oder von einem missliebigen Ordnungshüter bewusst falsch notiert werden? Wer will das nachweisen?
Mich interessiert auch, was Geruchsproben sind, wie sie ‚genommen’ werden. Ein bisschen Achselschweiß? Exkremente? Einmal an den Baum pinkeln? Der Polizei ein getragenes Höschen überlassen?
Es müffelt hier so. Haben die mir gerade eine ‚Geruchsprobe’ unters Bett gelegt, im Kleiderschrank versteckt, an den Drucker gepappt?
„Gehst Du zur Polizei? Vergiss Dein Pfefferspray nicht!“
http://www.ftd.de/politik/deutschland/:Emp%F6rung%20Geruchsproben%20%E0%20Stasi/203355.html
http://www.morgenpost.de/desk/890554.html
http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/30/0,3672,5540030,00.html
Die gesamte Systematik der belebten Welt und die damit zusammenhängende Nomenklatur geht auf Linné zurück. Mit seinem Werk ‚Systema Naturae’ hat er der Wissenschaft einen großen Dienst erwiesen. Ein positiver Effekt ist, dass wir seit dem Lebewesen eindeutig benennen können und nicht mehr darauf angewiesen sind, uns im Sprachgewirr der landläufigen Bezeichnungen verirren zu müssen.
Wenn jemand ‚Tausendschönchen’ sagt, meint er vielleicht eine Bartnelke oder aber auch das Gänseblümchen oder noch viele andere Blümchen, die je nach Landschaft diesen Namen ‚Tausendschön’ tragen. Wenn aber jemand
Dianthus barbatus bzw.
Bellis perennis sagt, dann weiß jeder, der es weiß, was genau gemeint ist und das nicht nur in Bayern und Schleswig-Holstein sondern auch in China und den USA.
Dabei war Linné ganz hübsch versaut. Da er sich auf Griechisch und Latein austobte, war dies für die Allgemeinheit nicht offensichtlich. Seine Namensgebung zielte allzu oft auf das Sexuelle. So ist da nun mal mit Pfarrerssöhnen. Dabei beschrieb er nicht so sehr die die gesamte Natur bestimmende, erregende Sexualität sondern er spürte jedes Detail auf, ließ es sich nur mit Merkmalen menschlicher Geschlechtsmerkmale vergleichen und benennen. Seine Epigonen haben sich dem gerne angeschlossen, so dass wir heute in der ‚Systema naturae’ neben einer großen Hilfe auch einen klassischen Porno vorfinden.
Er tat dies mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein und im Wissen, um die Bedeutung seines Werks. Das wird deutlich, wenn er sagt: "Deus creavit, Linnaeus disposuit"
Jede Systematisierung hat auch einen nach meiner Auffassung negativen Effekt. Wir sehen etwas, können es benennen und damit sind wir dann zufrieden. Nehmen wir z.B.
Mycelis muralis – ein hübscher Name, finde ich – so sehen wir eine meist etwas im Schatten an einer feuchten Mauer wachsendes, spirriges, nichtssagendes Etwas, das der Betrachtung kaum wert zu sein scheint. Begegnet man jedoch einem Prachtexemplar dieser Species, wie ich es etwas weiter unten zeige, dann ist zumindest dieses Exemplar von erregender Schönheit und Grazilität.
Wir sollten also bei aller zur Verständigung sicher notwendigen Systematisierung nicht vergessen, die Dinge einzeln zu sehen und nicht nur als klassifiziert abhaken. Gerade der Moment, der sich der Wissenschaft, der Allgemeingültigkeit entzieht, macht die Anschauung zu einem Erleben und die Welt groß, lebendig und staunenswert. Nicht wahr, alter Schwede? Wir feiern heute den 300. Geburtstag Linnés.
Zum Schluss dann doch noch eine Schweinerei. Wenn Ihr demnächst der Dame Eurer Bewunderung eine Orchidee schenkt, übersetzt erst einmal den Namen ins Deutsche. Da hat die Dame dann was zum Anfassen und Knuddeln, nicht wahr? Und Ihr wisst, was Ihr da symbolisch auf einem silbernen Tablett serviert.
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