Freitag, 19. Mai 2006

Japantag Düsseldorf

Morgen ist Japantag in Düsseldorf. Für den, der sich für das fernöstliche Land und dessen Präsenz in Deutschland interessiert, ist das mit Sicherheit selbst ein weite Anreise wert. Es handelt sich nicht nur um ein folkloristisches Brimborium sondern bietet z.B. auch die Möglichkeit, mit etlichen Offiziellen wie auch dem privaten Japaner ins Gespräch zu kommen und auch einen ansonsten kaum möglichen Einblick in das japanische Dasein zu gewinnen.

Populärer Höhepunkt ist das inzwischen schon traditionelle japanische Feuerwerk. Ich kann nur dazu raten, sich das anzusehen. Diese japanischen Feuerwerke waren bisher traumhaft schön. Das gemeinhin übliche "Ah" und "Oh" wird durch mundoffenes Staunen ersetzt.

Nachtrag: Der Japantag, also auch das Feuerwerk, musste wegen Unwetters abgesagt werden.

Die Telekom sagt‘s

Ein Telekomsprecher eben zu den Aktivitäten der Telekom zur WM: "Jetzt gibt es neben Kabel, Satellit und Antenne noch ein weiteres Vertreibungssystem."

Was die Telekom von ihren Produkten hält, sei ihr überlassen. Die anderen Anbieter werden wohl nicht so begeistert sein, sich dem Niveau der Telekom dermaßen gleich geschaltet zu sehen.

Nach der Schule

Schulsc

Opel-Blogger

Da hat Opel eine Idee. So eine ganz zeitgemäße. So richtig nach vorne. Opel hat technorati oder so was entdeckt und sich die meistverlinkten, vielleicht auch die meistgelesenen Blogs rausgesucht, um sich damit für den stupiden Bloggisten in die vordere Reihe des Fortschritts zu katapultieren. Dabei geht es nicht darum, sich und seine Produkte beschrieben zu sehen. Das mögen die betroffenen Blogger meinen. Opel schafft es, sich sprachlich dominant einzubringen. Denn was bisher in von Bloggeritis befallenen Kreisen unhinterfragt A-Blogger genannt wurde, heißt jetzt Opel-Blogger.

Das ist Opel so viel wert, dass Opel diesen Ausgewählten vier Wochen lang ein Produkt des Hauses zur Verfügung stellt und sie das tun lässt, was wir alle gerne tun, zu schreiben. Damit dies leichter fällt, geben sie den Damen (sind überhaupt Frauen dabei, oder wird da mal wieder diskriminiert?) und Herren gleich auch das Thema vor und machen die Aufgabe somit leichter als diejenige, die sich jedesmal jenen stellt, die zu Bloggerlesungen eingeladen werden, bei denen, was die Thematik betrifft, bekanntlich Nerven zerrüttende Wahlfreiheit herrscht. Auch haben sie nicht vergessen, dem Auto eine Gebrauchsanleitung beizulegen, der man sämtliche Benennungen für die Hebelchen, Anzeigedisplays und Bauteile solch eines Gefährts entnehmen kann.

Jetzt die Frage aller Fragen. Würde ich da mitmachen, wenn ich gefragt worden wäre? Eine ganz klare Antwort. Ich würde sogar einen kritschgrünen Ford testen, wenn er nur groß genug ist, dass er mich hinter das Steuerrad lässt, vier Räder, einen Motor und Bremsen aufweist und mir der Sprit für die Zeit bezahlt werden würde. Dabei habe ich natürlich gut reden. Ich müsste ja nicht die Bezeichnung A-Blogger gegen Opel-Blogger eintauschen. gnogongo ist keine Kategorie und kann auch nicht kategorisiert werden, zumindest nicht dadurch, dass man mir einen Opel vor die Tür stellt, zumal ich keine allzu große Affinität zu Autos aufzuweisen habe.

Anders wäre es, wenn es darum ginge, Weine zu testen. Da fallen mir spontan eine Reihe Anbaugebiete und Produzenten ein, für deren Produkte ich keine Taste anrühren würde. Ich fürchte, die verbleibenden Produzenten kämen nicht auf die Idee, dem Tagesgeschehen via Bloggernarzissmus nachzuhetzen.

Opel bleibt halt Opel. Zu meiner Kindheit sagten wir kurz "Opel-Popel". Das sicher nur, weil sich’s reimte.

Aber wie angedeutet, sollten Winzer des Medoc und weiterer atlantiknaher französischer Lagen, ausgesuchter Anbaugebiete Spaniens und Italiens, des Rheingaus, der Mosel, spezieller Lagen auf dem Kaiserstuhl, Würtembergs und Badens oder Frankens auf die Idee kommen, mich ein Jahr lang mit ihren gut gelagerten, ausgereiften Weinen zwecks Verköstigung mit anschließender Schreibverpflichtung zu beliefern, dann könnte ich mich sicher damit anfreunden. Das selbst dann, wenn mir danach der Haugout eines Wein-Bloggers anhinge.

Bärenlosung

baer

Dass JJ2 kein Allerweltsbär ist, dürfte dem Leser gegenwärtig sein. Mir ist es gelungen, wieder Kontakt mit ihm aufzunehmen. Über das Wo und Wie wurde Stillschweigen vereinbart.

Was er mir mitzuteilen hatte, gleicht einer Sensation. JJ2 ist voller Überraschungen. Säuberlich in eine Papierrosette gehüllt überreichte er mir das, womit er versuchen will, die Deutschen für sich einzunehmen.

Schon in Österreich hatte er ein Konzept entwickelt, welches ihm die Salzburger, die er schon allein wegen der Musik zu gern aufgesucht hätte, zu Freunden machen sollte. Er hatte sich in den Kopf gesetzt, sie mit bärigen Mozartkugeln zu gewinnen und sich so mittlels einiger Einbrüche in Handelshäuser in den Besitz aller Zutaten für die süße Verführung gebracht.

Aus Salzburg aber wurde nichts. Doch die Zutaten hat er noch. Das brachte ihn auf die Idee, die süßen Köttel abzuwandeln, so dass sie mitten in das Herz der Deutschen träfen. Selbstverständlich hat er davon gehört, dass hier bald die Fußball-WM stattfindet. Mandeln aus einem Überfall in Vorarlberg, Honig aus etlichen Überrumpelungen diverser Bienenvölker und Spezereien, die er mal hier mal dort mitgehen ließ, setzen ihn in die Lage, die von ihm nun präsentierten WM-Bärenköttel zu fabrizieren. Er meinte, dass das mir überreichte Exemplar noch eine B-Version darstelle, die endgültige Version hingegen in Form und Färbung perfekt sein werde. Schließlich müsse sein gesamtes Verdauungssystem neu programmiert werden, was bekannter Weise seine Zeit dauere.

Er bat mich, diese Köstlichkeit nicht als Bärenköttel zu propagieren sondern als Bärenlosung. Er lege Wert darauf, der Mehrdeutigkeit, zu der die deutsche Sprache, die er bewundere, häufig verführe, seine Referenz zu erweisen und sie den Deutschen dankbar zu re-präsentieren.

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