Samstag, 6. Mai 2006

F.

F. hat das, was ich als Sommerkoller bezeichne und ich hoffe, dass es bei dem einen bleibt und er sich nicht als Vorsommerkoller entpuppt, dem ein Hochsommer- und ein Spätsommerkoller folgen. Dass sie sich die Fußnägel rot lackiert hat, das ist nachvollziehbar, Schließlich ist Sandaletten- und Flip-Flop-Zeit.

Doch bei so harmlosen Kleinigkeiten bleibt es bekannterweise selten nicht bei einer Frau. Es gibt Vorgänge, die sind unvermeidbar. Es passiert. Jetzt war es auf dem Weg zu mir, aber es hätte auch jeder andere Weg gewesen sein können. Es gibt keine Wege zu Jahreszeitenwechseln oder einem anderen Vorwand, die nicht an einer erlesenen Parfümerie vorbei führte. Das heißt, bei einem nachhaltigen Wetterwechsel eben nicht vorbei sondern mitten hinein.

Ich will es kurz machen. Herein kommt eine auffallend aufgeräumte, von jenem Glanz in den Augen beseelte F., wie es nur etwas Außerordentliches hervorbringen kann. Tasche auf den Stuhl geschmissen und ich musste riechen. Da und dort und noch einmal.

Ich muss zugeben, reizvoll ist er, der Duft und er passt zu F. Spritzig, ein wenig pfeffrig, trotzdem smooth und elegant und nicht sehr aufdringlich. Ich sehe auch ein, dass so ein Parfüm so etwas wie ein Kleid für eine Frau ist. Man zieht den Duft an wie eine neue wahnsinnsschicke Bluse oder diese gnadenlos schmückende Halskette. (Halskette mag eine nicht zutreffende Bezeichnung sein. Ich nenn so was so)

Noch hat sie sich den neuen Duft nicht gekauft, sich nur damit betupfen oder besprühen lassen. "Ist der nicht toll. Passt der nicht zu mir? Der ist doch für mich gemacht! Hach, das ist er. Und nicht so ein Massenduft" Pause. --- "Nur, der ist so sündhaft teuer." Und die Stimme senkt sich ins ganz Leise und schelmische Augen schauen mich aus dem gesenkten Kopf an. Da bekommt selbst die stolze F. einen Anflug von Hundeblick.

Und wie ist das bei uns Männern? Wovon können wir so schwärmen? Gut manchmal ist es ein neues Programm für den PC. Das wird dann technisch sachlich begründet und möglichst schnell gekauft. Die Euphorie ist heftig aber kurz. Dann aber sind es völlig unerreichbare Dinge wie z.B. ein Bentley Zweisitzer Cabrio Doppelturbo. Den schaut man sich an, setzt sich virtuell in ihn hinein und fährt mit ihm ebenso virtuell über die Corniche in Cannes. Die Sache bleibt virtuell. Ein Kosten sparendes Vorgehen.

Aber so ein Parfüm ist eben doch irgendwie finanzierbar. Ein weniger Kosten sparendes Vergnügen. Und wenn man bedenkt, wie lang das Vergnügen so anhält, dann ist es eben erst recht finanzierbar.

Neologismus: Scheinvaterschaft

Wie das? Mal wieder Verwaltungs-Politikersprache. Gemeint sind Männer, die Kinder als die ihren anerkennen, ohne der wirkliche Vater zu sein. Eine in der Menge dann doch lästige Körperübungen einsparende Methode.

Aktuell geistert solch eine Geschichte recht spektakulär durch die Gazetten. Herr Hass aus Rees, jetzt in Paraguay lebend, will 1.000 Kinder als die seinen anerkennen, um sich am deutschen Staat zu rächen. Die Rache besteht darin, dass er für sämtliche 1.000 Kinder Sozialleitungen einfordern will, was tatsächlich (noch) möglich ist. Grund zur Rache sieht er gegeben, weil er sich in einer Strafsache zu Unrecht verurteilt sieht.

Sägmente und Flüssiges

Die Zeit ist gekommen, zu der Melonen schmecken, der süße Saft sich wohltuend auf der Zunge verteilt und Schleimhäute und Kehle benetzt. Besonders zu empfehlen sind sie von einem scharfen Sägemesser in Sägmente aufgeteilt mit einem Schuss Whisky und Quarenta y Tres übergossen. Man kann sie jedoch auch mit einem scharfen glatten Messer in Segmente aufteilen. Solange das Messer rostfrei ist, ergeben sich dadurch keinerlei negative Geschmacksbeeinflussungen, wobei allerdings kaum zu bestimmen ist, was eine Beflussung ist. Von Be-ein mal ganz zu schweigen.

Wer jetzt meint, dies hier sei aus dem Spirit einer Whikyflasche exzerpziert worden, den muss ich in die Schranken verweisen. Die Frage nach welchen und wessen Schranken ist hier irrelevant. Ich trinke mittags keinen Whisky. Aber es ist Mittag. Samstag Mittag. 14:00 Uhr Ortszeit um genau zu sein.

Ich hätte statt von Beieinflussung vielleicht besser von Beeinträchtigung sprechen sollen. Aber dann hätten wir es mit Trächtigung zu tun. Wir kreisten um die Tracht der Schwarzwälderinnen und rote Bömmel, um eine Tracht Prügel oder trächtige Löwinnen, um dem Katzenkontent eine Referenz zu erweisen. Das hülfe uns auch nicht weiter.

Verdallich, da ist jetzt doch ein Tropfen Melonensaft auf mein frisch gewaschenens Shirt gefallen.

Was ist das?

Masttaille

Idylle?

Idylle
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