Fußball bald eckig?

Wir leben in einer Zeit der Reformen. Nahezu alle Politiker führen dieses Wort im Munde. Da sie jedoch jeder etwas Anderes sogar oft etwas Gegensätzliches darunter verstehen und Politik sich zu einer gähnend langweiligen Veranstaltung mit Wegguckeffekt entwickelt hat, will der deutsche Fußballbund jetzt zeigen, wie man so was richtig anpackt.

Der Fußball ist seit Menschgedenken rund. Da es runder nicht mehr geht, ist der Fußballbund auf die Idee gekommen, den Fußball ab der nächsten Saison eckig zu gestalten. Heiß diskutiert wird, ob der Neue Fußball 12- oder 16-eckig sein soll. Wobei die einen eine Tradition des Dutzends beschwören, sehen die anderen mit 16 Ecken eine größere Vielfalt des Winkelverhaltens des Balles und den Fußballer bei der Berechnung des Antrittwinkels mehr gefordert. Sinus, Cosinus und Tangens sollte der moderne Fußballer schon beherrschen. Dafür wird ihm ein weiter Spielraum bei der Beherrschung der Sprache eingeräumt.

Ausschlag gebend für die Anzahl der Ecken bzw. der sich daraus ergebenden planen Flächen wird die höhere Anzahl von Werbeflächen bei der 16-eckigen Variante sein, obwohl die Erkennbarkeit der Werbung bei der 12-eckigen Version um ein erkleckliges Maß größer ist.

Da kann Abhilfe geschaffen werden. Eifrige Werber schlagen vor, die Fußballstadien mit Projektionswänden auszustatten, auf welche jeweils die Werbung projiziert wird, die soeben auf dem Feld von einem Balltreter getroffen wurde.

Frau Merkel soll schon Bälle ersinnen, auf denen nur ihr Abbild zu sehen ist. Das kräftige die Schussgewalt der Kicker. Es ist ihr gleichgültig, dass permanent auf sie eingetreten wird. Hauptsache ihr Bild erscheint ununterbrochen auf dem Bildschirm.

Auch Kurt Beck ist glühender Anhänger des (b)eckigen Fußballs und nennt das eine epochale Innovation.

Wenn Politik nicht so albern daher käme, ließe ich mich hier nicht über eckige Fußbälle aus. Ehrlich!

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