Hexenstein
Schönau-/Dreherstraße – Düsseldorf-Gerresheim
In Gerresheim gibt es einen Hexenstein. Er soll an den letzten Hexenprozess und die letzte Hexenverbrennung am 19. August 1738 am Niederrhein erinnern. Hört sich spannend an und man erwartet etwas Aufwühlendes, schwarze Geschichte Beschwörendes, auch die Kirche Anklagendes.
Erst 1989 ist es Jemandem eingefallen, solch ein Mahnmal zu errichten und hat irgendein Suschen beauftragt, ein solches aus einem Stein zu hauen.
Das Ergebnis ist nach meiner Auffassung betulich larmoyant und einfach nur daneben. Das Thema braucht wahrlich etwas Packenderes, dem man auch ansehen können muss, dass es am Ende der 80er Jahre entstanden ist.
Wenn man bedenkt, dass die Blumenkinder 1989 wahrlich Geschichte waren und die Frauen längst ihren Abschied von Wallekleidern und Frauen-WGs genommen hatten, erscheint ein mahnendes Gedenken in der hier vorliegenden Form dann doch etwas arg gequält. 1989 und so tun, als habe es Punk nie gegeben. Die Zeit war entschieden illusionslos und direkt oder man hat geschwiegen. So was hier kann auch die Niederlage Kaczynskis beklagen.
Keiner wundert sich, dass kaum einer diesen Stein kennt.
argee gleim - 22. Okt, 20:12
Aber Gerresheim lohnt.