foodwatch schreibt:
Hallo und guten Tag,
auf der "Grünen Woche" jubiliert die Agrarindustrie über gute Preise und lobt stolz die angeblich so hohe Qualität ihrer Produkte. Doch bei Lebensmitteln können Hersteller das Blaue vom Himmel versprechen - ohne es beweisen zu müssen. So wirbt die Milchwirtschaft gerne damit, die Milchkühe würden artgerecht gehalten. Mit artgerechter Tierhaltung auf den Milchpackungen hat bisher auch die
"Staatliche Molkerei Weihenstephan GmbH und Co. KG" geworben. Diese hat übrigens mit dem bayerischen Staat nicht mehr viel zu tun, denn sie gehört dem Milchkonzern Müller-Milch.
"Unsere Milchbauern legen Wert darauf, dass den Milchkühen ausreichender und geeigneter Liege- und Bewegungsraum, natürliches Licht, frische Luft ... zur Verfügung stehen ..." schrieb das Unternehmen am 27. April 2007 an foodwatch und hielt fest, dass "die von uns bezogene Milch von Zulieferhöfen kommt, die ihre Milchkühe nach den Kriterien der artgerechten Tierhaltung halten".
foodwatch wollte es genauer wissen und fragte nach - mehrmals. Doch der Beleg für diese These blieb aus. Ein Gespräch mit foodwatch wollte die Molkerei nur führen, wenn foodwatch sich gegen eine Vertragsstrafe verpflichtet, über solch ein Treffen absolutes Stillschweigen zu bewahren, auch darüber, dass ein solches Treffen überhaupt stattgefunden hat.
Ende Oktober 2007 legte der Deutsche Tierschutzbund Dokumentationen vor, die belegen, dass Weihenstephan-Milchkühe "in ganzjähriger Anbindehaltung auf sehr beengtem Raum gehalten werden" (Pressemeldung vom 23. November 2007). Artgerechte Tierhaltung sieht jedoch anders aus. Weihenstephan hat seinen Kunden offenbar Märchen erzählt. Nunmehr, im Januar 2008, hat das Unternehmen sämtliche Werbung, die artgerechte Tierhaltung verspricht, eingestellt.
Das Beispiel zeigt: Mit erfundenen Qualitätsbehauptungen benachteiligen renommierte Lebensmittelunternehmen ihre Konkurrenten, die ehrliche Qualität abliefern. Der Staat und die Politik schauen zu. Den Verbrauchern bleibt nichts anderes übrig, als sich selbst zu wehren.
Im Fall Weihenstephan gelang das mit Erfolg.
Mit freundlichen Grüßen,
das foodwatch-Team
auf der "Grünen Woche" jubiliert die Agrarindustrie über gute Preise und lobt stolz die angeblich so hohe Qualität ihrer Produkte. Doch bei Lebensmitteln können Hersteller das Blaue vom Himmel versprechen - ohne es beweisen zu müssen. So wirbt die Milchwirtschaft gerne damit, die Milchkühe würden artgerecht gehalten. Mit artgerechter Tierhaltung auf den Milchpackungen hat bisher auch die
"Staatliche Molkerei Weihenstephan GmbH und Co. KG" geworben. Diese hat übrigens mit dem bayerischen Staat nicht mehr viel zu tun, denn sie gehört dem Milchkonzern Müller-Milch.
"Unsere Milchbauern legen Wert darauf, dass den Milchkühen ausreichender und geeigneter Liege- und Bewegungsraum, natürliches Licht, frische Luft ... zur Verfügung stehen ..." schrieb das Unternehmen am 27. April 2007 an foodwatch und hielt fest, dass "die von uns bezogene Milch von Zulieferhöfen kommt, die ihre Milchkühe nach den Kriterien der artgerechten Tierhaltung halten".
foodwatch wollte es genauer wissen und fragte nach - mehrmals. Doch der Beleg für diese These blieb aus. Ein Gespräch mit foodwatch wollte die Molkerei nur führen, wenn foodwatch sich gegen eine Vertragsstrafe verpflichtet, über solch ein Treffen absolutes Stillschweigen zu bewahren, auch darüber, dass ein solches Treffen überhaupt stattgefunden hat.
Ende Oktober 2007 legte der Deutsche Tierschutzbund Dokumentationen vor, die belegen, dass Weihenstephan-Milchkühe "in ganzjähriger Anbindehaltung auf sehr beengtem Raum gehalten werden" (Pressemeldung vom 23. November 2007). Artgerechte Tierhaltung sieht jedoch anders aus. Weihenstephan hat seinen Kunden offenbar Märchen erzählt. Nunmehr, im Januar 2008, hat das Unternehmen sämtliche Werbung, die artgerechte Tierhaltung verspricht, eingestellt.
Das Beispiel zeigt: Mit erfundenen Qualitätsbehauptungen benachteiligen renommierte Lebensmittelunternehmen ihre Konkurrenten, die ehrliche Qualität abliefern. Der Staat und die Politik schauen zu. Den Verbrauchern bleibt nichts anderes übrig, als sich selbst zu wehren.
Im Fall Weihenstephan gelang das mit Erfolg.
Mit freundlichen Grüßen,
das foodwatch-Team
knurps - 24. Jan, 10:22
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