Im Dom
Im Dom herrscht reges Treiben. In rote Talare gekleidete Männer mäkeln an Kopfbedeckungen herum, während andere Mitmenschen ohne Talare mit großen Schlössern versehene Sammelbeutel vor sich hertragen und um Spenden bitten. Letzteres lässt sich vermitteln. Immerhin wird so ein Dom nie fertig, so mancher Stein, so manche Figur, so mancher Schnörkel muss erneuert werden, die schon fast schwarze Patina der Fassade will entfernt sein und wenn so großartige Werke wie das von Gerhard Richter geschaffene Fenster entstehen, dann ergibt dieses Sammeln allemal Sinn.
Der Dom ist ein touristisches Highlight. Das bringt es mit sich, dass neben vielen Geistern, die durch den Dom wehen und von denen oft nur ein Bild des Schuhwerks, ein flüchtiger Wisch geisterhafter Kleidung und mal ein par hübsche Geisterbeine zu sehen sind, auch Ringelsocken ihren Weg in die heilige Halle finden.
Um den Kölner Dom und all’ das, was dort zu sehen ist, auch nur in etwa zu würdigen, bedürfte es Wochen und Monate und eines Wissens, über das ich nicht verfüge.
argee gleim - 9. Jan, 06:13
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