Sturmschäden

Die großen Sturmschäden in NRWs Wäldern sind in den Fichtenmonokulturen im Sauer- und im Siegerland aufgetreten. Ich habe kaum Mitlid mit den Waldbesitzern.

Ich erinnere mich, dass ich mich in den 1950er Jahren mit einem Förster im Siegerland unterhalten habe, der schon damals in seinem Revier die Fichtenkulturen durch das Aufforsten von Mischlaubwald ersetzte und schon damals sagte, dass die Fichte weder im Siegerland noch im Sauerland heimisch sei bzw. als Wald Bestand habe. Auch ökonomisch sei ein standortgemäßer Mischwald lukrativer. Bis zur Ernte dauere es zwar wesentlich länger, dafür aber erziele das Holz ebenso wesentlich höhere Preise. Für Flora und Fauna sei dieser Mischwald dem der schnellen Fichtenmonokultur um Potenzen überlegen. Jetzt, wo ich selbst mehr darüber weiß, weiß ich, wie Recht der Mann hatte.

Heute höre ich in den Medien, wie Forstwirte davon reden, schnell wieder Fichten oder aber andere schnell wachsende Gehölze aufforsten zu wollen. Zwischen Pflanzung und Ernte sollen nicht mehr als 25 Jahre vergehen. Es galt mal als ausgemacht, dass derjenige, der einen Baum pflanzt, nicht erlebt, wie dieser ausgewachsen aussieht. Es hat sich viel geändert in dieser Zeit, das aber nicht.

Nebenbei: Bei der Verarbeitung des jetzt am Boden liegenden Holzes werden viele Holzspäne anfallen, die möglicherweise den inzwischen hohen Preis für Holzpellets wieder sinken lassen. Das gilt jedoch nur für kurze Zeit. Je mehr Holzheizungen angeschafft und betrieben werden, umso höher wird der Preis für Holzbrennstoff und auch für Möbelholz steigen. Sich holzbefeuerte Öfen anzuschaffen, um Geld zu sparen, ist wohl Unsinn. Das ökologische verbrämte Argument, verbrenne man Holz, so erzeuge man nicht mehr CO2 als nachwachsende Bäume verbrauchten, ist zwar generell richtig hier aber kompletter Blödsinn. Die Behauptung trifft zu für langsam, im Sommer schneller, im Winter kaum, über Jahre hinweg vermoderndes Holz aber nicht für in Stunden verbrennendes. Holz brennt nun mal schneller als Bäume wachsen. Die dabei ausgestoßenen Mengen an CO2 können so schnell nicht von Pflanzen – von welchen auch in der Stadt? Und das im Winter, wo der Stoffwechsel nur minimal ist – aufgenommen werden, sondern wandern lustig dort hin, wo sie den Klimawandel beschleunigen. Dies ist im Übrigen ein Argument, mehr Wald und Landschaft zuzulassen und die Städte zu durchgrünen (da ist das Potenzial ungeheuer groß) und – na ja – die Sahara zu bewalden. Schließlich braucht’s, um die Unmengen an CO2 aufzuspalten, Unmengen an Pflanzen.

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