Das Auto
Öl und damit Treibstoff für Autos wird knapp und damit teuer. Generell kommt die Frage auf, ob wir Öl einfach verbrennen oder es für höher einzustufende Erzeugnisse reservieren. Ich meine, Öl ist viel zu schade, um es zu verbrennen, ob im Auto, in der Heizung oder anderswo.
Autos brauchen Straßen von hoher Qualität. Diese tragen nicht nur zur Versiegelung der Landschaft bei sondern verursachen bei ihrer Erstellung und ihrer Pflege – Straßen sind einem hohen Verschleiß ausgeliefert - horrende Kosten.
Einst war das Auto Ausdruck individueller Freiheit. Angesichts der Kosten, mangelnden Parkraums, nur gelegentlicher Nutzung, teurer Pflege erscheint das Auto im privaten Gebrauch heute geradezu als Luxus.
Doch wir müssen uns weitgehend diesen mehr und mehr unsinnig werdenden Luxus leisten, weil wir ohne Auto nicht und das zu jeder Zeit von A nach B kommen, was aber für unser Dasein essentiell ist. Da würde sich die Katze in den eigenen Schwanz beißen, entwickelten wir nicht andere Konzepte der Beweglichkeit hin zu allen Orten und zu jeder Zeit.
Schafften wir den Autoverkehr in den Städten bis auf den Lieferverkehr ab, was fraglos sinnvoll wäre, dann wären die Städte sehr bald tot. Denn der öffentliche Nahverkehr wäre um ein Mehrfaches seiner Kapazität überlastet. Man käme auch nicht dahin, wohin und wann man wollte. Ein gravierendes Versäumnis. Bevor man über die Autobesitzer und den Platzbedarf, den die Karossen haben und die Umweltschäden und die Kosten, die sie verursachen, meckert, gilt es erst einmal über den Mangel an anderen Mobilitätskonzepten zu meckern.
Angesichts der Alterung der Gesellschaft muss das Netz, welches Mobilität zu allen Orten zu jeder Zeit ermöglicht, sehr eng sein. Da braucht es einiger Intelligenz, diese Aufgabe zu meistern. Das kostet. Aber es kostet weniger als die Summe der Autos und der dazugehörigen Infrastruktur.
Es wäre falsch anzunehmen, dass Mobilität angesichts der großartigen, elektronischen Kommunikation überflüssig sei. Der persönliche Kontakt zu unseren Mitmenschen ist durch nichts zu ersetzen. Es ist ein verdammter Unterschied, ob ich mit jemandem telefoniere, mich mittels Videokonferenz austausche, e-mails hin- und herschicke oder ob ich mit demjenigen zusammen esse, einen Theaterbesuch unternehme, in trauter Runde zusammensitze oder mir vor Ort anschaue, was mein Mitmensch wie produziert, was er macht, welche Vorteile er zu bieten oder welche Schwierigkeiten, Erfahrungen oder Wünsche er hat. Hinter Allem steckt nämlich ein Mensch, der alles Andere als eine scanbare Cybergestalt ist.
Die Zeiten, zu denen das Autofahren einfach nur Spaß machte, Ausdruck von Haben, Protzen und Freiheit war, sind vorbei. Heute steht es für Kosten, Reparaturen, Abgaben und Staus. Das heilige Blechle hat sich zum Kummerkasten auf Rädern gewandelt. Ein Auto stinkt, verpestet die Umwelt, braucht unnötig viel Platz, verursacht ungeheuere Kosten, steht im Weg, rostet, erzeugt Geschwindigkeit nur mehr im Verfall, nervt. Ich will gar nicht leugnen, dass es Autos gibt, die hinreißend schön sind, es Autos gibt, mit denen zu fahren ein paradiesisches Gefühl vermittelt, ein Auto sogar seine praktischen Seiten hat, und ein Liegesitz zumindest in der Erinnerung romantische Seiten kitzeln kann. Ich will das Auto nicht verbannen und auch den Nutzer nicht in eine Strafecke stellen. Ich möchte lediglich vermitteln, dass das Auto ein Luxusgegenstand ist. Wer sich den Luxus einschl. Straßen, Abgasreinigung, Müllverwertung und Platzverbrauch leisten kann, dem sei es von Herzen gegönnt. Ich fordere neue Mobilitätskonzepte und appelliere an die Regierung wie an die Industrie, solche lieber heute als morgen zu realisieren.
Darüber hinaus: Ist es ketzerisch, sich die Gemeinschaftsmobilität steuerfinanziert vorzustellen – wie viel Personal- und Büro- und Kontrollkosten sparte man, wenn die Mobilitätsgefährte jederzeit ohne einzeln zu bezahlen genutzt werden könnten – während der Individualverkehr privatwirtschaftlich gehandhabt würde?
Noch was: Der Ausdruck ‚Auto’, ‚Automobil’ war mal zutreffend, als es galt auszudrücken, dass man nicht selbst strampeln, gehen oder ziehen musste. Heute fesselt das Auto einen hinter ein Steuerrad und verlangt unsere ganze Aufmerksamkeit. Da ist nichts mit Zeitung lesen, Buch schmökern, Kaffee trinken, Beine vertreten.
Und noch was: Was ich da sage, ist nach meiner Auffassung kein Ausdruck von Sozialromantik sondern einer der Not-wendigkeit. 6,5 und bald 9 Milliarden Menschen auf diesem Planeten sind nun mal zu viel. In Deutschland und einigen anderen prosperierenden Staaten gibt sich die aufgeklärte Bevölkerung jede Mühe, der Vermehrung der Species Mensch Einhalt zu gebieten. (Die Regierung arbeitet so krampfhaft wie erfolglos in ignoranter Weise am Gegenteil) Trotzdem reicht unser Planet nicht, um alle einigermaßen leben zu lassen. Um sich angesichts dieser Tatsache einzurichten, bedarf es nun mal Anpassungen und sei es in der Art und Weise der individuellen Mobilität. Der Handlungsbedarf ist dringend.
Autos brauchen Straßen von hoher Qualität. Diese tragen nicht nur zur Versiegelung der Landschaft bei sondern verursachen bei ihrer Erstellung und ihrer Pflege – Straßen sind einem hohen Verschleiß ausgeliefert - horrende Kosten.
Einst war das Auto Ausdruck individueller Freiheit. Angesichts der Kosten, mangelnden Parkraums, nur gelegentlicher Nutzung, teurer Pflege erscheint das Auto im privaten Gebrauch heute geradezu als Luxus.
Doch wir müssen uns weitgehend diesen mehr und mehr unsinnig werdenden Luxus leisten, weil wir ohne Auto nicht und das zu jeder Zeit von A nach B kommen, was aber für unser Dasein essentiell ist. Da würde sich die Katze in den eigenen Schwanz beißen, entwickelten wir nicht andere Konzepte der Beweglichkeit hin zu allen Orten und zu jeder Zeit.
Schafften wir den Autoverkehr in den Städten bis auf den Lieferverkehr ab, was fraglos sinnvoll wäre, dann wären die Städte sehr bald tot. Denn der öffentliche Nahverkehr wäre um ein Mehrfaches seiner Kapazität überlastet. Man käme auch nicht dahin, wohin und wann man wollte. Ein gravierendes Versäumnis. Bevor man über die Autobesitzer und den Platzbedarf, den die Karossen haben und die Umweltschäden und die Kosten, die sie verursachen, meckert, gilt es erst einmal über den Mangel an anderen Mobilitätskonzepten zu meckern.
Angesichts der Alterung der Gesellschaft muss das Netz, welches Mobilität zu allen Orten zu jeder Zeit ermöglicht, sehr eng sein. Da braucht es einiger Intelligenz, diese Aufgabe zu meistern. Das kostet. Aber es kostet weniger als die Summe der Autos und der dazugehörigen Infrastruktur.
Es wäre falsch anzunehmen, dass Mobilität angesichts der großartigen, elektronischen Kommunikation überflüssig sei. Der persönliche Kontakt zu unseren Mitmenschen ist durch nichts zu ersetzen. Es ist ein verdammter Unterschied, ob ich mit jemandem telefoniere, mich mittels Videokonferenz austausche, e-mails hin- und herschicke oder ob ich mit demjenigen zusammen esse, einen Theaterbesuch unternehme, in trauter Runde zusammensitze oder mir vor Ort anschaue, was mein Mitmensch wie produziert, was er macht, welche Vorteile er zu bieten oder welche Schwierigkeiten, Erfahrungen oder Wünsche er hat. Hinter Allem steckt nämlich ein Mensch, der alles Andere als eine scanbare Cybergestalt ist.
Die Zeiten, zu denen das Autofahren einfach nur Spaß machte, Ausdruck von Haben, Protzen und Freiheit war, sind vorbei. Heute steht es für Kosten, Reparaturen, Abgaben und Staus. Das heilige Blechle hat sich zum Kummerkasten auf Rädern gewandelt. Ein Auto stinkt, verpestet die Umwelt, braucht unnötig viel Platz, verursacht ungeheuere Kosten, steht im Weg, rostet, erzeugt Geschwindigkeit nur mehr im Verfall, nervt. Ich will gar nicht leugnen, dass es Autos gibt, die hinreißend schön sind, es Autos gibt, mit denen zu fahren ein paradiesisches Gefühl vermittelt, ein Auto sogar seine praktischen Seiten hat, und ein Liegesitz zumindest in der Erinnerung romantische Seiten kitzeln kann. Ich will das Auto nicht verbannen und auch den Nutzer nicht in eine Strafecke stellen. Ich möchte lediglich vermitteln, dass das Auto ein Luxusgegenstand ist. Wer sich den Luxus einschl. Straßen, Abgasreinigung, Müllverwertung und Platzverbrauch leisten kann, dem sei es von Herzen gegönnt. Ich fordere neue Mobilitätskonzepte und appelliere an die Regierung wie an die Industrie, solche lieber heute als morgen zu realisieren.
Darüber hinaus: Ist es ketzerisch, sich die Gemeinschaftsmobilität steuerfinanziert vorzustellen – wie viel Personal- und Büro- und Kontrollkosten sparte man, wenn die Mobilitätsgefährte jederzeit ohne einzeln zu bezahlen genutzt werden könnten – während der Individualverkehr privatwirtschaftlich gehandhabt würde?
Noch was: Der Ausdruck ‚Auto’, ‚Automobil’ war mal zutreffend, als es galt auszudrücken, dass man nicht selbst strampeln, gehen oder ziehen musste. Heute fesselt das Auto einen hinter ein Steuerrad und verlangt unsere ganze Aufmerksamkeit. Da ist nichts mit Zeitung lesen, Buch schmökern, Kaffee trinken, Beine vertreten.
Und noch was: Was ich da sage, ist nach meiner Auffassung kein Ausdruck von Sozialromantik sondern einer der Not-wendigkeit. 6,5 und bald 9 Milliarden Menschen auf diesem Planeten sind nun mal zu viel. In Deutschland und einigen anderen prosperierenden Staaten gibt sich die aufgeklärte Bevölkerung jede Mühe, der Vermehrung der Species Mensch Einhalt zu gebieten. (Die Regierung arbeitet so krampfhaft wie erfolglos in ignoranter Weise am Gegenteil) Trotzdem reicht unser Planet nicht, um alle einigermaßen leben zu lassen. Um sich angesichts dieser Tatsache einzurichten, bedarf es nun mal Anpassungen und sei es in der Art und Weise der individuellen Mobilität. Der Handlungsbedarf ist dringend.
knurps - 27. Jan, 13:29
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