Heute vormittag im Boulevard-Magazin „Brisant“ des ZDF: „Hanna A. war jung, attraktiv und erfolgreich. Ausgerechnet Hanna A. wurde ermordet.“
So was rauscht unkontrolliert in die Hirne der Nebenbei-Hörer und wirkt. Die Autoren solcher Sätze wissen, was sie da ausdrücken. Nicht nur bei der BILD-Zeitung wird derartiges Schindluder getrieben.
Düsseldorf-Mitte
Die Landesversicherungsanstalt bekommt eine neue Fassade. Immerhin!
14 Hektoliter Bier flossen in den VIP-Bereich der Düsseldorfer Arena. Die Presse spricht von Vandalen, die Hähne der Bierzapfanlage geöffnet hätten, und titelt Bier-Anschlag. Es wurde nicht berichtet, um welche Biersorte es sich handelt. Bei ‚Warsteiner‘ könnte ich ein gewisses Verständnis für die Täter aufbringen, wenn da nicht die Folgeschäden wären, sondern das Gebräu unmittelbar in die Kanalisation geleitet worden wäre
Inzwischen habe selbst ich, der so eine Auseinandersetzung mit Arcor als Sport betrachtete, die Segel gestrichen. Was Arcor sich leistet, ist so unterhalb des Vorstellbaren, dass es nur ermüdend ist.
Es dauert wohl noch ein Weilchen, bis ich mit einem neuen Provider wieder voll dabei bin. Also bitte immer mal auf gnogongo reingucken. Es geht weiter.
Andererseits bin ich ganz gelassen. Die Welt dreht sich auch ohne gnogongo.
Euch und Ihnen viel Spaß heute!
Mit Prekariat haben wir einen von der Politik aus den Tiefen der Soziologie gehobenen Neologismus, der sich seit gestern heftig in den Medien tummelt. In meinem Fremdwörterduden 2. Auflage aus dem Jahr 2000 gibt es das Wort noch nicht. Das Wort verbindet die Ausdrücke „prekär“ und Proletariat“
Erfunden und benutzt wird der Ausdruck, um das Wort „Unterschicht“ zu vermeiden. Dem Ausdruck Unterschicht hänge dadurch, dass er den Ausdruck „Schicht“ enthält, etwas Verallgemeinerndes an. Damit würde ein Teil der Bevölkerung einer „Schicht“ einer „Klasse“ zugeordnet und diffamiert.
Prekariat klingt da nobler. Das allein schon weil es unverständlich ist. Aber auch, weil es das, was es beschreibt, noch abstrakter benennt, als es eine „Schicht“ täte.
Doch das hält nicht lange. „Prekär“ wörtlich „auf Bitten angewiesen“ bedeutet im täglichen Sprachgebrauch „schwierig, „misslich“, „heikel“ und damit sich Herr Vorstandsvorsitzender damit nicht bezeichnet fühlt, wird kennzeichnend und einengend das Wort „Proletariat“, die Kaste der Besitzlosen, hinzu genommen. Laut Minister Tiefensee handelt es dabei um „Menschen, deren Perspektive verengt ist.“ Da wären die Vorstandsvorsitzenden wieder dabei. Nun ja.
Sollte der Ausdruck „Unterschicht“ diskriminierend sein, so scheint mir, ist der Ausdruck „Prekariat“ es erst recht. Aber es ist so schön abstrakt und für den Unterschichtler meist nicht verständlich. „Unterschichtler“ klingt auch bedrohlich, so nach Underground, Subsidariat, subversiv. Schließlich ist unten das, worauf wir stehen. „Unten“ darf man nicht negativ besetzen.
Früher nannte man die hier gemeinten Mitmenschen einfach arm. Man sprach von Armut. Ich finde, diese Ausdrucksweise ist nach wie vor präzise und aussagekräftig. Soziologenschwulst ist also vermeidbar.
Allerdings hat sich ein Wandel ereignet. Die Armen stammen nicht mehr nur aus Schichten, die das Armsein vererbten, sondern inzwischen kann es fast jeden treffen und es trifft eben auch Etliche, die es gewohnt waren, selbstverantwortlich ihr Leben zu gestalten und z.B. mit „unten“, unter“ auch das Wort Dessous zu buchstabieren wissen. Subsumiert man diese unter den Begriff Prekariat, dann wäre der Aufstand des Prekariats von wesentlich anderer Qualität als das historische „Proletarier aller Länder vereinigt Euch!“ Der Status und das Selbstbewusstsein der Armen hat sich gewandelt.
Von dem Halteseil der Straßenbahnoberleitung wehen in unregelmäßigen Abständen silbern glänzende feine Fäden der Thermik in der Straßenschlucht folgend nach schräg oben und tändeln einem leichten Wind ausgesetzt ein wenig hin und her ohne sich je zu berühren.
Dort oben verlieren sie sich im Blau des Himmels. Die Luft duftet herbstlich herb. Und irgendwo dort oben müssen winzige Spinnen Faden und Faden lassend in einen Rausch verfallen sein, der einen sicheren Tod bedeutet, wenn die Fäden nicht neben den den Ausgangspunkt aufweisenden Halteseilen auch dort oben etwas Festes finden, an dem sie auf der frei schwebenden Seite einen Halt finden.
Wenn die Sonne hinter den Häusern versunken ist, die herbstliche Luft abkühlt, die Thermik in sich zusammenbricht, werden die feinen Fäden das Fliegen einstellen, hinabsinken und nur noch vom Wind getragen wirr an der Hauswand pappen.
Die winzigen Spinnen in rauschiger Höhe aber haben bereits ein wolkiges Wirrwarr aus den ihnen sich entspinnenden Fäden zusammengerafft, dieses Wirrwarr vom hoch aufsteigenden Faden gelöst und sind auf diesem wolkenleichten Traumkissen in eine unbekannte Ferne verweht.
Und dort singen sie so leise, dass niemand es hört, das Lied von der
Wandalaweida
Wlumwadung wurg wöhlis waiderdudulu
Wögwillies wögüngü wür
Wnoblowskan wergend wädi onwulu
Wirgwohlwi wit werge wewig wörubludeski wü
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie auch morgen.

Finanziert mit Fördermitteln der Europäischen Union
Uhlandstraße/Grafenberger Allee - Düsseldorf-Düsseltal
07. Oktober 2006 - Bahnhofsvorplatz-Düsseldorf
Angeklagt wurde die Türkei vor allem wegen Menschenrechtsverletzungen
Eine Menschenschlange reicht aus dem Tabakwarenladen bis auf die Straße. Ich drängle mich an der Schlange vorbei zu dem freien Teil der Ladentheke, hinter der sich ein einsamer Verkäufer langweilt und bekomme auch gleich, was ich wünsche. Die Schlange steht vor der Lottoannahmeeinrichtung, hinter der eine Frau wirbelt. Ich bekomme mit, wie einer für 125,-- Euro Lottoscheine abgibt. Ich sehe noch, wie ein anderer vier Lottoscheine abgibt und 15 Euro gewonnen hat und wieder 4 neue Lottoscheine abgibt. Was er dafür gezahlt hat, habe ich nicht mehr mitbekommen. Alle anderen hatten, soweit ich das sehen konnte, auch mehrere Lottoscheine in der Hand. 35 Millionen im Jackpot und es wird gezockt.
Arcor hat mir heute schon mal vorsichtiger Weise eine Rechnung geschickt. Schon bemerkenswert. Keine Leistung liefern, diese aber berechnen.
Düsseldorf-Stockum
Ehemalige Treidelstation. Dort wurden die Pferde gewechselt, welche die Schiffe stromauf treidelten. Heute beherbergt die Schnellenburg ein Restaurant.
Pofalla oder irgend sonst eines dieser Glattgesichter, wer mag die schon auseinanderhalten, meinte vor einer Woche, bei der Lösung des Problems mit der Gesundheitsreform gelte es, nur noch den letzten Millimeter zu überwinden. Die Lösung stehe somit kurz bevor. Da muss jemand auf Nanotechnologie umgeschaltet haben und arbeitet jetzt Atom für Atom ab. Das kann dauern.
Wenn man sich so von Atom zu Atom hangelt, vergisst man auch, worum es eigentlich geht. Darum aber geht’s. Alles klar?
Was für Mc Carthy die „Kommunisten“ waren, sind für Bush die „Terroristen“. Mc Carthy sah in Allem und Allen, die nicht seiner Meinung waren, „Kommunisten“. Die „Kommunisten“ waren eine Gefahr, arbeiteten mit Gehirnwäsche und waren überhaupt eine Ausgeburt des Bösen. Da im Erscheinungsbild des Alltags keine ausreichende Zahl dieser Monster zu finden waren, erfand Mc Carthy Millionen hinzu. Die Medien und die Filmindustrie waren ihm dabei behilflich. Eine irreale Paranoia herrschte bald in den USA.
Vergleichbar ging Bush vor. Erst wurde das nicht näher definierte Monster „Terrorist“ erfunden. Da es ebenfalls nicht ausreichend davon gab, galt es über Ground Zero hinaus welche zu schaffen. Dazu eignet sich nichts besser, als einen menschenunwürdigen Krieg anzuzetteln. Solch ein ungerechter, skrupelloser Krieg ist bestens geeignet, Stimmen laut werden zu lassen, die diesen inzwischen als für die USA als unabdingbar anzusehenden Krieg an den Pranger stellen und dort, wo US-amerikanische Soldaten ihr Werk vollbrachten, gegen diese vorzugehen. All diese, die USA kritisch sehenden Menschen konnten mit dem Begriff „Terrorist“ belegt werden, was einschließt, dass die Zahl der auch militanten Feinde der USA tatsächlich zunahm und endlich eine Größenordnung erreichte, die bedrohlich sein konnte.
Das Dumme für uns ist, dass wir jetzt auch dank der Politik Angela Merkels in diese erst konstruierte dann reale Auseinandersetzung mit allen Folgen einbezogen sind. Wir kämpfen bereits mit gegen das „Böse“ und die „Terroristen“. Von Hilfe, mit der Prämisse waren wir einst ausgezogen, kann schon lange keine Rede mehr sein. Wir sind inzwischen klar und deutlich eine sich gegen die Völker gerichtete, kämpfende Truppe. Also greifen die „Terroristen“ auch uns an.
Das war alles andere als unabwendbar. „In God we trust“ oder „So wahr Gott der Geheimdienst mir helfe“
Sternstraße - Haltestelle Marienhospital - Düsseldorf-Pempelfort
Falls jetzt jemand gähnen muss, dann hat er die Gestalt am rechten Bildrand erfasst. Gähnen ist ansteckend. Selbst das optisch vermittelte.
Die Gefahr schwanger zu werden, ist bei Hauptschülerinnen fünf mal so hoch wie bei Gymnasiastinnen, erfahre ich soeben aus dem Radio. Folglich müsste gelten, wenn ihr Jungs etwas im Sinne von Ursula von der Leyen bewirken wollt, dann haltet Euch an die Hauptschülerinnen, wenn ihr einfach nur Euren Spaß haben wollt, überzeugt Gymnasiastinnen.
So ist das, wenn komplexe Zusammenhänge zu einer Schlagzeile gerinnen.
Untere Rheinwerft/Kasematten - Düsseldorf-Altstadt
Lambertus Basilika - Schlossturm - Pegeluhr
Von Arcor. die mir zugesagt hatten, innerhalb von 2 bis 3 Tagen notwendige Hardware und Zugangsdaten zukommen zu lassen, jetzt nach weiteren 8 Tagen nichts mehr gehört oder gesehen.
Ich habe soviel Unfähigkeit noch nicht erlebt. Aber vielleicht ist das ein Zug der Zeit. Wenn ich so an Siemens denke.......
Rheinstraße - Düsseldorf-Altstadt
Immer wieder, eigentlich durchgängig erleben wir den Umgang mit den Ausdrücken Kinder, Jungendliche, Männer und Frauen. Im täglichen Umgang mit diesen Ausdrücken haben wir eine mehr oder weniger übereinstimmende Vorstellung, von dem, was mit ihnen bezeichnet wird. Unter einem Kind verstehen wir Menschen im Alter von 6 bis 14 Jahren oder auch bis zur Pubertät. Der Jugendliche wird als Heranwachsender von 14 Jahren bis zur Großjährigkeit, also bis zu 18 Jahren. Darüber hinaus handelt es sich um Erwachsene. Das ist ein grobes Schema. In Einzelfällen kann die Altersvorstellung variieren.
Ganz anders ist es, wenn jüngere Menschen Opfer sind oder Verdächtige einer Straftat oder Täter. Als Opfer werden selbst Menschen über 22 Jahren zu Kindern, wie soeben in den Berichten über die Opfer des Transrapidunglücks. In anderen, ähnlichen Fällen sind 25-jährige zumindest noch Jugendliche.
Entgegengesetzt ist die Nomenklatur, wenn es sich um Straftäter oder vermutliche Straftäter handelt. Da wird von einer 15-jährigen Frau gesprochen. Ab 16 sind alle Jugendlichen entweder Mann oder Frau also erwachsen. Diese Verschiebung der Nomenklatur wird auffallend häufig bei Personen angewandt, bevor ein Urteil gefällt wurde. Da geht der Gebrauch dieser Ausdrücke bis zur Vorverurteilung. Für mich ist es immer wieder erstaunlich, woher die Medienvertreter ihr Urteil nehmen. Diese, wie ich meine, Unsitte beschränkt sich keineswegs auf die bunten Medien. Die als seriös geltenden Medien bedienen sich regelmäßig dieser Unsitte.