Münsterstraße - Düsseldorf-Derendorf
Der Ausdruck Zwielicht hat viele Bedeutungen. Das Licht bei Tag- und Nachtwechsel (das findet auf dem Bild und in Wirklichkeit statt), einen Bereich in einer politischen, moralischen oder rechtlichen Grauzone, in dem man gerne Gesindel ansiedelt, (das, besonders die politische Variante findet jede Sekunde in der Realität statt) oder das Lichtverhältnis, welches sich einstellt, wenn natürliches und künstliches Licht sich mischen. (das findet auf dem Bild und in der städtischen Realität statt), was keineswegs bedeutet, dass die Frau mit der umgehängten Tasche eine zwielichte Gestalt sei, was man jedoch von der grauen Gestalt, die soeben die Straße kreuzt, nicht so recht weiß.
Der Zustand des Zwielichts ist die Momentaufnahme eines Wandels, auch einer Unentschiedenheit, bei der man nicht weiß, in welche Richtung dieser Wandel sich wendet. Die Ungewissheit macht den Zustand suspekt. Dieser Zustand ist flüchtig. Er bedarf der Aufmerksamkeit, um wahrgenommen und gewürdigt zu werden. Das Zwielicht ist schwer fassbar.
Es gibt Mitmenschen, die meinen, es gäbe heutzutage keine Abenteuer mehr. Denen spreche ich ab, aufmerksam zu sein.
In diesem Sinne wünsche ich einen schönen, uneindeutigen Abend.
argee gleim - 23. Nov, 16:46