Dem Wald geht’s besser

lautet die Schlagzeile . Ich möchte da ein großes Fragezeichen setzen. In dem zur Schlagzeile gehörigen Artikel heißt es, die Schäden bei Buchen hätten von 34 auf 42 Prozent zugenommen. Bei den Eichen stieg der Anteil der Bäume mit Schadensmerkmalen von 32 auf 43 Prozent.

Dann aber auch: Der Anteil der Bäume ohne Schäden hat sich landesweit um vier Prozentpunkte auf 29 Prozent erhöht. Das erklärt sich daraus, dass die Schäden an Kiefern und Fichten geringer sind als im Vorjahr. Das muss man allerdings ergänzen. 95% der bei dem Sturm Kyrill umgefallenen Bäume sind Fichten. Es hat also eine Selektion stattgefunden. Unter den umgestürzten Bäumen, so ist das nun mal, befindet sich ein hoher Anteil schon geschädigter Bäume. Fallen diese um, werden sie nicht mehr gezählt.

29 Prozent nicht geschädigter Bäume bedeutet, dass 71 Prozent geschädigt sind. Da ist das Glas selbst für Optimisten nicht halb voll sondern weniger als ein Drittel.

Im Übrigen zeigt das Desaster bei den Fichten exemplarisch, dass Fichten bei uns in NRW nur an wenigen Standorten den für Fichten richtigen Standort haben. Fichten werden deshalb angebaut, weil sie für die Holzwirtschaft lukrativ sind und nicht weil sie ökologisch sinnvoll sind.

Wald ist die der Region gemäße Vegetation, die Climax-Vegetation. Gleichzeitig ist Wald der Organismus, der am effektivsten in der Lage ist, der CO2- und Feinstaubproblematik Herr zu werden und etliche in der Luft transportierte Schadstoffe unwirksam zu machen. Nebenbei ist er der Sauerstofflieferant überhaupt.

Es geht ihm jedes Jahr schlechter. Die Titelzeile ist das Produkt erfolgreichen Lobbyismus. Zuständig ist das Ministerium für Landwirtschaft.

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