Streik?
Ich dachte mir, so ein Freitagnachmittag und ein 3. Streiktag, das ist der richtige Zeitpunkt, um die Wirkungen eines Streiks bei der Bahn so richtig vorgeführt zu bekommen.
Es war auf den ersten Blick wie immer. Die Menschen stürmten z.T. laufend und hastend in den Bahnhof.
Auf dem Vorplatz stand ein kleiner Trupp streikender Lokführer, die ihre Fahne hochhielten. Auf diese stürmte ein begeisterter Kollege zu, der schon von Weitem rief: „Die Fahne, die Fahne, ich könnte diese Fahne küssen!“ und begrüßte dann seine Mitstreiter per Handschlag.
Auch im Bahnhof ging es zu wie immer.
Lediglich ein paar mehr bahneigene Security-Leute patrouillierten gelangweilt durch die Massen. Ein zweiter Auskunftsschalter war mitten im Gedränge aufgebaut. Dort hackten zwei junge, offensichtlich fähige Mitarbeiter auf ihre Laptops ein und gaben schnell und kurz die richtigen Auskünfte.
Die Bahnsteige für die Fernzüge waren mäßig und für Freitag 16:00h sehr mäßig bevölkert, während es sich auf den Bahnsteigen für die Regional-Express Züge drubbelte.
Aber dann kam doch eine Bahn und das Warten hatte ein Ende.
Die Verspätungen hielten sich im Rahmen von 5 Minuten bis zu einer viertel Stunde. Ein ICE hatte eine ganze Stunde Verspätung. Aber die Züge liefen mit ziemlicher Regelmäßigkeit ein.
Man stieg aus, man stieg ein.
Zugschaffner sorgten dafür, dass Alles reibungslos ablief und waren überall behilflich oder übten sich in beamteter Korrektheit.
Dann fuhr der oft überlange Zug ab in die Ferne
Einmal standen gar 4 Züge auf einmal im Bahnhof.
Meist musste man schon warten. Das mache jeder auf seine Weise.
Stoisch,
Zeitung lesend,
erst mal Eine rauchend
oder auf andere Weise angenehm
und der nächste Zug kam bestimmt.
Der Müll auf den Bahnsteigen stapelte sich in roten Säcken
und so mancher Zug hätte eine Wäsche vertragen können
Doch schließlich fuhr man der untergehenden Sonne entgegen und in die Nacht.
Das Ganze kam mir vor wie eine Übung der Bahn in Service. Permanente Durchsagen über Verspätungen, Hinweise, wo immer sie hilfreich waren, Servicepersonal auf den Bahnsteigen, höfliche und freundliche Mitarbeiter überall. So geht’s und so kann es bleiben, auch wenn nicht gestreikt wird.
Doch Herr Mehdorn kann trotzdem ins Grübeln kommen. Seine Paradepferde, die ICs und ICSs waren dermaßen leer, dass das zu denken gibt, während die Regionalzüge proppevoll waren. Sieht nicht nach einem Gang an die Börse aus.
Und auch die GDL muss sich warm anziehen, zumindest was den Personenverkehr betrifft. Was die DB da noch an Leistung gebracht hat, war schon beeindruckend.
Tageschronologie zum Bahnstreik
Welche Rolle spielt eigentlich Minister Tiefensee hinter den Kulissen? Dass er Mehrdorn stützt, ist kein Geheimnis. Doch wie weit geht das?
Es war auf den ersten Blick wie immer. Die Menschen stürmten z.T. laufend und hastend in den Bahnhof.
Auf dem Vorplatz stand ein kleiner Trupp streikender Lokführer, die ihre Fahne hochhielten. Auf diese stürmte ein begeisterter Kollege zu, der schon von Weitem rief: „Die Fahne, die Fahne, ich könnte diese Fahne küssen!“ und begrüßte dann seine Mitstreiter per Handschlag.
Auch im Bahnhof ging es zu wie immer.
Lediglich ein paar mehr bahneigene Security-Leute patrouillierten gelangweilt durch die Massen. Ein zweiter Auskunftsschalter war mitten im Gedränge aufgebaut. Dort hackten zwei junge, offensichtlich fähige Mitarbeiter auf ihre Laptops ein und gaben schnell und kurz die richtigen Auskünfte.
Die Bahnsteige für die Fernzüge waren mäßig und für Freitag 16:00h sehr mäßig bevölkert, während es sich auf den Bahnsteigen für die Regional-Express Züge drubbelte.
Aber dann kam doch eine Bahn und das Warten hatte ein Ende.
Die Verspätungen hielten sich im Rahmen von 5 Minuten bis zu einer viertel Stunde. Ein ICE hatte eine ganze Stunde Verspätung. Aber die Züge liefen mit ziemlicher Regelmäßigkeit ein.
Man stieg aus, man stieg ein.
Zugschaffner sorgten dafür, dass Alles reibungslos ablief und waren überall behilflich oder übten sich in beamteter Korrektheit.
Dann fuhr der oft überlange Zug ab in die Ferne
Einmal standen gar 4 Züge auf einmal im Bahnhof.
Meist musste man schon warten. Das mache jeder auf seine Weise.
Stoisch,
Zeitung lesend,
erst mal Eine rauchend
oder auf andere Weise angenehm
und der nächste Zug kam bestimmt.
Der Müll auf den Bahnsteigen stapelte sich in roten Säcken
und so mancher Zug hätte eine Wäsche vertragen können
Doch schließlich fuhr man der untergehenden Sonne entgegen und in die Nacht.
Das Ganze kam mir vor wie eine Übung der Bahn in Service. Permanente Durchsagen über Verspätungen, Hinweise, wo immer sie hilfreich waren, Servicepersonal auf den Bahnsteigen, höfliche und freundliche Mitarbeiter überall. So geht’s und so kann es bleiben, auch wenn nicht gestreikt wird.
Doch Herr Mehdorn kann trotzdem ins Grübeln kommen. Seine Paradepferde, die ICs und ICSs waren dermaßen leer, dass das zu denken gibt, während die Regionalzüge proppevoll waren. Sieht nicht nach einem Gang an die Börse aus.
Und auch die GDL muss sich warm anziehen, zumindest was den Personenverkehr betrifft. Was die DB da noch an Leistung gebracht hat, war schon beeindruckend.
Tageschronologie zum Bahnstreik
Welche Rolle spielt eigentlich Minister Tiefensee hinter den Kulissen? Dass er Mehrdorn stützt, ist kein Geheimnis. Doch wie weit geht das?
argee gleim - 17. Nov, 09:12
Hoffentlich wacht die Bahn mal auf, was den Regionalverkehr angeht. Oder eine - faire, echte - Privatisierung lässt, gerade im Nahverkehr - wirkliche Konkurrenz zu. Das könnte den Nahverkehr vielleicht auch noch retten.