In Düsseldorf gibt es 60.000 Laternen, davon sind 17.000 Gaslaternen. Damit ist Düsseldorf die Stadt mit den meisten Gaslaternen in der Republik. Die Laternen mit den meisten Schnörkeln stammen aus dem Jahr 1866. Dieser Typ Alt Düsseldorf steht nicht nur an touristischen Schwerpunkten (und wird dort oft mit elektrischen Sparlampen betrieben) sondern füllt das Stadtsäckel auch dadurch, dass diese Laterne ein Verkaufsschlager ist. 2.000 € kostet solch ein Retrostück. Man findet sie häufig in Gärten wieder, wo sie weniger die Rosenpergola beleuchten soll als vielmehr einer romantisierenden Befindlichkeitslage der Häuslebesitzer Ausdruck verleiht.
Es heißt, die Kosten für Wartung und Betrieb der Gaslaternen seien dreimal so hoch wie die für elektrisch betriebene Laternen.
Es ist aber nicht so, dass der Düsseldorfer das Licht scheut und deshalb diese Funzellichter überleben. Der Grund für soviel Nostalgie sind die Kosten, die entstünden, wollte man alle Gaslaternen gegen elektrische austauschen. Man spricht von einer dreistelligen Millionensumme. So zahlt man hier lieber permanent mehr für den Erhalt des Funzellichts anstatt einmal soviel Geld in die Hand zu nehmen? So ist es nun auch wieder nicht. Düsseldorf wartet noch ein wenig, um die gesamte Beleuchtung zur gegeben Zeit, d.h. wenn die Preise fallen, auf LED-Beleuchtung umzustellen. Erste Versuche gibt es bereits am
Volmerswerther Deich, da wo der Flusspirat sein Boot zwischen zwei Kribben verankert hat.
Bis dahin kann der Tourist sich noch der nostalgischen Beleuchtung erfreuen und Düsseldorf für unterbelichtet halten.