Lesungen sind immer so eine Sache. Diese Konfrontation mit einem veritablen Menschen und nicht nur seiner Literatur, Fama oder was einem sonst so oft bruchstückhaft präsent ist.
Der Abend mit Jörg Schröder und Barbara Kalender hatte auch etwas von dieser beklemmenden Nähe und war doch schon auf Grund der unbeherrschten Technik, mit der sich auseinanderzusetzen den Akteuren die Gelegenheit gab, zu offenbaren, wie sie auf eine ironisch menschliche Weise mit den kleinen Nicklichkeiten des Alltags umzugehen pflegen, ein wenig anrührend.
Hier kommen die Hände von Jörg Schröder und Barbara Kalender ins Spiel. Denn es war jenes fast schon rituelle Schwenken des Mikrofons von ihm zur ihr und von ihr zum ihm, welches der Sache eine Form, ja, einen Rahmen gab. Hier übrigens das ganze Bild und nicht nur die Hand.
Sorry, da ist das Micro vor dem Gesicht. So ist das nun mal bei Lesungen. Es war schon schwierig genug, bei den herrschenden Lichtverhältnissen, ein Foto zu machen. Ich hab’s auf deren 8 gebracht. Ich wollte den Protagonisten auch nicht näher auf die Pelle rücken, um ein microfreies und dann möglicherweise gestelltes Bild zu machen.
Geschickter Weise las Jörg Schröder etliche Texte, die seine Düsseldorfer Zeit beschrieben. Ich und bestimmt viele der etwa Gleichaltrigen haben sich da recht wohl gefühlt. Es ist schon von großem Interesse, etwas, worüber man seine eigene Version des Erzählens pflegt, aus einem anderen Blickwinkel von jemand anderem beschrieben zu sehen.
Er las aus seinen ‚Schröder erzählt’-Texten und Sie bot Texte aus ihrem gemeinsamen Blog bei der taz, wobei jeweils die Richtung, in der die Flagge auf dem Platz vor ihrem Fenster, aktuell befindet sich das in Berlin, weht, einleitend angegeben wurde, was jedoch keinen Einfluss auf das jeweils Erzählte zu haben schien.
Jörg Schröder erläuterte angesichts der Altersstruktur des Publikums auch brav und auch für Intellektuelle rezipierbar, was meint, auf auch Kindern verständliche Weise, was ein Blog ist.
Zu einem anschließenden Plausch zwischen Publikum und Akteuren kam es dann nicht. Warum auch. Hier gab es keine Fragen. Die alten Knöppe, die da saßen, kannten alles und wussten alles von und über Jörg Schröder und Barbara Kalender. Klassentreffen in lockerer Atmosphäre. Eigentlich war es recht nett, wie z.B der alte Herr seinem ebenso alten Nachbarn eröffnete, dass er ausgerechnet heute zufällig Dr. Mayer von der Schrobsdorffschen Buchhandlung getroffen und mit ihm einige Worte gewechselt habe und sich nach getätigter Mitteilung etwas aufrechter auf seinem Stuhl zurecht rückte.
Die Texte? Die könnt Ihr Euch selbst aus dem Netz holen und bestellen. Immerhin gibt es die mit persönlicher Widmung und nur auf Bestellung jeweils frisch nur für Dich gedruckt, jeweils 10 Folgen für 38 Euronen
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