Freitag, 1. Februar 2008

Flinger Strasse

Flinger-Strasse2

Die Flinger Strasse ist, seit ich sie kenne, die Einkaufsstrasse in der Altstadt. In den letzten Jahren hat sich dieser Charakter verstärkt. Selbst die die sonstige Altstadt bestimmenden Kneipen, die es hier gab, sind Einkaufstempeln gewichen. Die alten Geschäfte sind von neuen Kettenläden verdrängt und entkernt und verlängert worden, so dass die jetzigen Läden viel größer sind als die angestammten es waren. Es scheint, dass für etliche der großen Ladenketten die Präsenz auf der Flinger Strasse wichtig ist. Die Geschäfte sind heute wesentlich (Mainstream-) szeniger als die alten es waren, die doch eher den Odem der Nachkriegszeit atmeten und recht tütterich daherkamen. Die Kundschaft ist jung und unkompliziert, scheint mir. Hier kauft der Tourist aus dem Umland und die jungen Leute aus den Vororten.

Schuhgeschäft

Schuhgeschaeft
Flinger Straße - Düsseldorf-Altstadt

Parfümerie

Parfuemerie
Flinger Straße - Düsseldorf-Altstadt

Klamottenladen

Klamottenladen
Flinger Straße - Düsseldorf-Altstadt

Knutiger Hund

Knutiger-Hund
Flinger Straße - Düsseldorf-Altstadt

Warten

Warten1
Flinger Straße - Düsseldorf-Altstadt

World of ...

World-of
Flinger Straße - Düsseldorf-Altstadt

Fliegender Händler

Fliegender-Haendler
Flinger Straße - Düsseldorf-Altstadt

WC

WC
Flinger Straße - Düsseldorf-Altstadt

Polizei

Polizei1
Flinger Straße - Düsseldorf-Altstadt

Anno 1627

Anno-1627
Flinger Straße - Düsseldorf-Altstadt

Plural-‚r’

Struessjer

Das muss man dem Tabak-Konzern lassen. Jetzt zu Karneval bei Mundart richtig aufgepasst und die Pluralbildung auf ‚r’, wie sie im Rheinland wenn auch ganz selten noch vorkommt, aufgenommen. Mädchen - ‚Mädcher’ ist ein weiteres Wort mit diesem Plural. Im Hochdeutschen fallen mir nur die Hühner ein.

Tulpe

Tulpe1

Nachweis

Mit den Rückständen von Pflanzenschutzmitteln ist es wie mit dem Doping im Sport. Die Schwierigkeit liegt im Nachweis solcher Substanzen. Neuere Pflanzenschutzmittel können mit den heutigen Nachweisverfahren nicht mehr erkannt werden. Wir können also nicht wissen, was wir da essen.

Sperre

Sperre1

Da steht sie schon am Rand meiner Straße, die Konstruktion, mit der am Rosenmontag die Straße gesperrt werden wird. D’r Zoch kütt nämlich nur 100 Meter von meiner Wohnung entfernt vorbei. Ich kann also, wenn ich will, Montag Nachmittag gemütlich die paar Schritte gehen und mir den dann sicher schon etwas lädierten Zug mit bereits abgekämpften Narren, die nur noch ein sehr heiseres „Helau!“ herauspressen und die letzten Kamelle nicht mehr werfen sondern fallen lassen, angucken.

Die gesamte Innenstadt ist abgeriegelt. Auch der Öffentliche Nahverkehr bedient die Innenstadt nicht mehr - bis auf eine Ausnahme, die U-Bahn. Alle U-Bahnen bedienen den U-Bahnhof Heinrich Heine Allee/Altstadt. Nie sind die U-Bahnen so sinnvoll wie an diesem Tag. Auch die Japaner, die es sich nicht leisten können, ihre globale, 24-stündige Präsenz dem rheinischen Frohsinn zu opfern, gelangen so in ihre Büros.

Doch eine gute halbe Million Menschen wird sich in den Straßen und Gassen drängeln und das gemeinsame Erleben genießen. Die Sache ist strengt organisiert. Der Mensch, der dafür zuständig ist, besteht darauf, dass er kein Karnevalist ist. „ich hasse diese Kappe“, sagt er, als er sich das Narrenschiff auf die grau melierten Haare setzt. Ich kann es ihm nachfühlen. Der offizielle Karneval also das, was man im Fernsehen sieht, diese militärisch geordnete Abfolge von befohlenem Klatschen, „Helau“-Schreien und Schunkeln hat mit Karneval so viel zu tun wie ein Erziehungscamp mit dem Leben. Karneval auf der Straße, so es ihn noch gibt und nicht auch dieser von den Krakenarmen der Industrie in ‚werbende’ Umarmung genommen wurde, ist etwas ganz Anderes.

Das zu erklären, ist so gut wie unmöglich. Nur soviel: Voraussetzung ist, dass man sich verkleidet (nicht nur kostümiert). Die Annahme einer neuen Identität ist wesenhaft für den Karneval.
In diesem Sinne: „Viel Spaß“ und „Helau!“

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