Sonntag, 25. November 2007

Der Mensch ist machbar

Forum-Enger
Forum Enger - Enger Westf. - 1985

Die Grünen

Die Grünen haben ihr Profil geschärft, sagen die Grünen. So scharf, dass man damit eine Schnitte vom Brot schneiden kann, scheint es mir allerdings nicht zu sein. Da sind sie noch meilenweit von beispielsweise einem Serge Gainsbourg entfernt.

Sachlich muss ich dem übrigens widersprechen. Von Profil, also etwas den Grünen Eigenes, kann wirklich nicht gesprochen werden. Die Figuren und was sie kundtun ist so mainstream, wie Mainstream nur sein kann. So taugen sie nicht mal als Opposition.

Für mich war das Erregendste mal wieder das Lungenvolumen der Claudia Roth. Was diese Frau mit der Kraft eines Lungenzugs Luft in welcher Lautstärke und in welcher Dauer an Vokabeln ausstößt, lässt immer wieder staunen. Da wünscht man sich zwar etwas mehr Modulation in der Stimme und mal ein Abweichen vom Geschrei, um dann doch dieses oder jenes Wort oder – wenn vorhanden – einen Zusammenhang der Worte zu erkennen. Darauf scheint es nicht anzukommen. Die Frau will demonstrieren, dass sie länger kreischen und schreien kann als jeder andere in der Partei.

Da freut man sich, wenn Trittin das Wort ergreift. In dezenter Lautstärke und den richtigen Betonungen und Pausen fädelt er jedes Wort in unsere Gehörgänge. Hier kommt es ebenfalls, spricht er nach Claudia Roth, nicht auf den Inhalt an. Man erholt sich einfach vom Geschrei der Boje Roth.

Mehr lässt sich vom Treffen der Grünen von hier aus nicht berichten. Ach ja, das hab’ ich vergessen: Es gibt ein neues Logo. Logo doch.

Nasses Pflaster

nasses-Pflaster

„Ich bin gegen diese Volks-DNA“

sagt BKA-Chef Jörg Zierke in einem Stern-Interview.

Ist das nun Kritik an Schäuble, wenn zu lesen ist: Die kritische Debatte um die geplanten Online-Durchsuchungen privater Computer hält BKA-Chef Ziercke für "eine Angstmacher-Diskussion, die zu Verunsicherung führen soll".? Laut einem Artikel in der netzeitung bezieht sich die Angstmache eher auf die Warner vor einer flächendeckenden Überwachung und die Apologeten eines Überwachungsstaats.

Wie dem auch immer sei, mit dem Ausdruck ‚Volks-DNA’ hat er einen hübschen Neo-Logismus eingeführt und besonnener als Schäuble, der schon auf Seitenfelder wie ‚Rente ab 70’ ausweicht (hat er Angst, pensioniert zu werden?), ist er allemal.

Voraussage

-Mini-Maedel

Am 1. April 2006 schrieb ich im Mehrzweckbeutel:

Wenn Vorstadtmädchen mit eigentlich dafür zu dicken Beinen wieder Mini tragen, dann kann es nur besser werden. Mit Allem. Mit der Laune, mit der Wirtschaft, mit dem Wetter.

Hat sich das bewahrheitet?

Ewigkeitstag (Totensonntag)

Angesichts solch eines Tages schweigt der Rheinländer. Wären da nicht die Toten der aktuellen Kriege. Doch auch da schweigt der Rheinländer an solch einem Sonntag, das nicht aus Respekt vor den Sitten anderer sondern aus Entsetzen, dem er nicht an solch einem Sonntag Ausdruck verleihen will. Das kann er die ganze Woche lang tun.

Nur soviel: Ewigkeit ist jetzt und das Jetzt ist so endlich wie permanent. Man kann ihm nicht auf der Lauer liegen, dann ist es jeweils futsch. Aber man kann es vergeuden und so erleben.

So'n Tag

Sontag

Das erreichte mich soeben von foodwatch

Hallo und guten Tag,

Nestle, der größte Lebensmittelkonzern der Welt, gibt der foodwatch-Forderung um den leberschädigenden Aromastoff Cumarin nach und will die Produktion des Frühstücksprodukts "Cini Minis" umstellen. foodwatch hatte im November 2007 durch ein externes Labor feststellen lassen, dass "Cini Minis" das Siebenfache der zugelassenen Höchstmenge von zwei Milligramm Cumarin pro Kilogramm enthielten. Mit der Ankündigung, die Produktion umzustellen, reagierte Nestle auf den öffentlichen Druck, den foodwatch durch die Veröffentlichung der Testergebnisse, zuletzt in der ARD-Sendung "Kontraste" vom 22.11.2007, aufgebaut hat.

Bislang hatte Nestle eine gnadenlose Arroganz gegenüber bestehenden Gesetzen gezeigt und wahrheitswidrig behauptet, auf "Cini Minis" finde die deutsche Aromenverordnung, die den Grenzwert für Cumarin festlegt, keine Anwendung. Zudem seien die eigenen Produkte trotz hoher Werte "sicher". Doch statt sich das Recht herauszunehmen, in Eigenregie Produkte als sicher einzuschätzen, sollte Nestle lieber das geltende Recht einhalten.

Im Klartext bedeutet das aktuelle Statement des Konzerns: Nestle hat endlich begriffen, dass Grenzwerte für alle Hersteller gelten und sich auch der größte Lebensmittelkonzern der Welt an Gesetze halten muss. Das Einlenken von Nestle ist ein großer Erfolg für die Arbeit von foodwatch. Es zeigt aber auch, dass der gesetzliche Verbraucherschutz zwar in die richtige Richtung weist, aber allein nicht ausreicht, solange sich Hersteller nicht an die Gesetze halten und von den Behörden nicht ausreichend kontrolliert werden.

Das Originaldokument mit der Zusage des Nestle-Konzerns, zukünftig Produktionsprozesse umzustellen, finden Sie auf der foodwatch-Homepage unter:
http://foodwatch.de/kampagnen__themen/zimt_und_cumarin/erfolg/

Den Kontraste-Beitrag "Gefährliche Weihnachts-Nascherei - die Lebensmittelkonzerne lernen nicht dazu" können Sie sich im Internet anschauen unter:
http://www.rbb-online.de/_/kontraste/sendung_jsp.html

Klicken Sie sich rein,

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