Von dem Halteseil der Straßenbahnoberleitung wehen in unregelmäßigen Abständen silbern glänzende feine Fäden der Thermik in der Straßenschlucht folgend nach schräg oben und tändeln einem leichten Wind ausgesetzt ein wenig hin und her ohne sich je zu berühren.
Dort oben verlieren sie sich im Blau des Himmels. Die Luft duftet herbstlich herb. Und irgendwo dort oben müssen winzige Spinnen Faden und Faden lassend in einen Rausch verfallen sein, der einen sicheren Tod bedeutet, wenn die Fäden nicht neben den den Ausgangspunkt aufweisenden Halteseilen auch dort oben etwas Festes finden, an dem sie auf der frei schwebenden Seite einen Halt finden.
Wenn die Sonne hinter den Häusern versunken ist, die herbstliche Luft abkühlt, die Thermik in sich zusammenbricht, werden die feinen Fäden das Fliegen einstellen, hinabsinken und nur noch vom Wind getragen wirr an der Hauswand pappen.
Die winzigen Spinnen in rauschiger Höhe aber haben bereits ein wolkiges Wirrwarr aus den ihnen sich entspinnenden Fäden zusammengerafft, dieses Wirrwarr vom hoch aufsteigenden Faden gelöst und sind auf diesem wolkenleichten Traumkissen in eine unbekannte Ferne verweht.
Und dort singen sie so leise, dass niemand es hört, das Lied von der
Wandalaweida
Wlumwadung wurg wöhlis waiderdudulu
Wögwillies wögüngü wür
Wnoblowskan wergend wädi onwulu
Wirgwohlwi wit werge wewig wörubludeski wü
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie auch morgen.
Finanziert mit Fördermitteln der Europäischen Union
07. Oktober 2006 - Bahnhofsvorplatz-Düsseldorf
Angeklagt wurde die Türkei vor allem wegen Menschenrechtsverletzungen