Samstag, 17. November 2007

Sonnabend

Sonnabend

Klimakongresskompressor

Ich wollte eigentlich was Anderes sagen. Doch dumm, wie ich bin, wusste ich nicht, dass der Chef von Vattenfall, einer der großen Energiefirmen, Klimaberater der Bundesregierung ist. Die Einflussnahme zu Gunsten des eigenen Unternehmens ist somit programmiert.

Da ist die Kompression von tausenden Seiten wissenschaftlicher Studien auf 25 Seiten Papier, welches als Grundlage für ein Nachfolgeabkommen für Kyoto dienen soll, fast eine lässliche Sünde, auch wenn da nicht mehr die Wissenschaft allein das sagen hat, sondern der Einfluss der Politik nicht erst bei den Verhandlungen über die Studien sondern schon bei Erstellung der Grundlage, anhand der entschieden werden soll, tendenziös eingreift.

Glaubt da jemand an ehrliches Bemühen um das Klima?

Moorpralinen und Motivregenschirm

BiedermeierkelWenn der Biedermeierverein Bad Steben in die Landeshauptstadt aufbricht, dann sorgt das für Aufsehen, der Ministerpräsident Dr. Günther Beckstein lädt zum Empfang und die Sache endet im Hofbräuhaus. (Siehe die reich bebilderte Seite des Vereins.)

Bei wikipedia finden wir unter 'Biedermeier' u.a. diese Beschreibung: Die bürgerliche Familienstruktur war patriarchalisch, der Mann das Oberhaupt der Familie; der Wirkungskreis der Frau war der Haushalt. Das wohlhabendere Bürgertum beschäftigte Personal, darunter eine Köchin, einen Kutscher, eine Kinderfrau, für Säuglinge auch eine Amme, mitunter einen Hauslehrer. Die wichtigsten weiblichen Freizeitbeschäftigungen waren Handarbeiten und das Klavierspiel, das jede Bürgerstochter zu lernen hatte. Wesentlich mehr Aufmerksamkeit als vorher widmete man auch der Kindererziehung und dem Kinderzimmer. Es entstand erstmals eine eigene Kindermode, die nicht nur eine Kopie der Erwachsenenmode war. Die Spielzeugindustrie erlebte ihre erste Blüte. 1840 gründete Friedrich Fröbel in Bad Blankenburg den ersten Kindergarten.

Passt das nicht wunderbar in die Zeit von Eva Herman und in Teilen auch die der Ursula von der Leyen? Das zeigt, dass solch scheinbar exklusiv der bayrischen Landbevölkerung als eigen zugeschriebene Urständ in Wirklichkeit das Sagen und Handeln einer breiten Schicht in deutschen Landen bestimmen.

Klimawandel?

An meinem Jasmin draußen färben sich die Blütenknospen; im schattigen Bereich zu Weiß und im sonnigen zu Rosa. Eine erste, einzelne, kleine Blüte blüht bereits. Da gibt es keine Chance, bestäubt zu werden. Verbreitet blühen die Prachtmahonien.

Die Zwergiris streckt ihre neuen Triebe bereits 3 cm hoch aus dem Boden. Und siehe da, schon findet man die eine oder andere grüne Blattlaus, wie sie sich am zarten Grün delektiert.

Iris-pumila-Blattlaus

Ein Teil der botanischen Crocusse spitzen ebenso aus dem Boden wie die ersten botanischen Tulpen.

An Ribes alpina zeigen sich die ersten grünen Zipfelchen neuer Blätter, die sich aus den Knospen schieben.

Ein dicker Brummer lässt sich auf grünen Trieben nieder, brummt dann noch etwas rum und verschwindet wieder. Sogar geflügelte, schwarze Blattläuse, also eine neue Generation, besiedeln die nicht welken wollenden Blätter der Kapuzinerkresse, während deren Fressfeinde in Winterstarre verharren.

Das alles sind Exoten oder die Pflanzen stammen aus anderen Klimagebieten. Heimische Frühblüher wie die Schneeglöckchen halten sich weise zurück.

Es ist also nicht so, dass diese frühen Lebensbekundungen ein Anzeichen für einen milden Winter sind. Auch ist es keineswegs in ganz Deutschland so. Wir hier haben ein sehr ausgeglichenes Klima und meine Beobachtungen betreffen die Situation in der Mitte einer Stadt. Woanders käme ich gar nicht auf die Idee, Jasmin draußen zu überwintern. In Hubbelrath oder gar Gruiten oder Haan sieht es schon ganz anders aus. In Bayern so wie so.

Es ist nicht mal Winter. Noch werden die Tage kürzer und damit nimmt auch die Kraft der Sonneneinstrahlung ab. Die kältesten Tage haben wir noch vor uns. Selbst wenn die genannten Pflanzen etwas Frost vertragen, so sind ihre jungen Triebe, Blüten und aufgehenden Knospen bei Temperaturen unter – 5°C und länger anhaltendem Frost stark gefährdet.

Streik?

Ich dachte mir, so ein Freitagnachmittag und ein 3. Streiktag, das ist der richtige Zeitpunkt, um die Wirkungen eines Streiks bei der Bahn so richtig vorgeführt zu bekommen.

Es war auf den ersten Blick wie immer. Die Menschen stürmten z.T. laufend und hastend in den Bahnhof.

Betrieb-am-Bhf

Auf dem Vorplatz stand ein kleiner Trupp streikender Lokführer, die ihre Fahne hochhielten. Auf diese stürmte ein begeisterter Kollege zu, der schon von Weitem rief: „Die Fahne, die Fahne, ich könnte diese Fahne küssen!“ und begrüßte dann seine Mitstreiter per Handschlag.

Fahne-kuessen

Auch im Bahnhof ging es zu wie immer.

Betrieb-wie-imer

Lediglich ein paar mehr bahneigene Security-Leute patrouillierten gelangweilt durch die Massen. Ein zweiter Auskunftsschalter war mitten im Gedränge aufgebaut. Dort hackten zwei junge, offensichtlich fähige Mitarbeiter auf ihre Laptops ein und gaben schnell und kurz die richtigen Auskünfte.

Die Bahnsteige für die Fernzüge waren mäßig und für Freitag 16:00h sehr mäßig bevölkert, während es sich auf den Bahnsteigen für die Regional-Express Züge drubbelte.

Voller-Bahnsteig

Aber dann kam doch eine Bahn und das Warten hatte ein Ende.

RE1

Die Verspätungen hielten sich im Rahmen von 5 Minuten bis zu einer viertel Stunde. Ein ICE hatte eine ganze Stunde Verspätung. Aber die Züge liefen mit ziemlicher Regelmäßigkeit ein.

einfahrender-Zug

Man stieg aus, man stieg ein.

Einsteigen

Zugschaffner sorgten dafür, dass Alles reibungslos ablief und waren überall behilflich oder übten sich in beamteter Korrektheit.

Beamte-am-Zug

Dann fuhr der oft überlange Zug ab in die Ferne

ellenlanger-Zug

Einmal standen gar 4 Züge auf einmal im Bahnhof.

2-Zuege

Meist musste man schon warten. Das mache jeder auf seine Weise.

Stoisch,

stoisches-Warten

Zeitung lesend,

Zeitung-lesend

erst mal Eine rauchend

Straehnen

oder auf andere Weise angenehm

Liebe-am-Zug

und der nächste Zug kam bestimmt.

ICE-faehrt-ein

Der Müll auf den Bahnsteigen stapelte sich in roten Säcken

Muell-auf-Bahnsteig

und so mancher Zug hätte eine Wäsche vertragen können

Zug-waschen

Doch schließlich fuhr man der untergehenden Sonne entgegen und in die Nacht.

Fahrt-in-den-Abend

Das Ganze kam mir vor wie eine Übung der Bahn in Service. Permanente Durchsagen über Verspätungen, Hinweise, wo immer sie hilfreich waren, Servicepersonal auf den Bahnsteigen, höfliche und freundliche Mitarbeiter überall. So geht’s und so kann es bleiben, auch wenn nicht gestreikt wird.

Doch Herr Mehdorn kann trotzdem ins Grübeln kommen. Seine Paradepferde, die ICs und ICSs waren dermaßen leer, dass das zu denken gibt, während die Regionalzüge proppevoll waren. Sieht nicht nach einem Gang an die Börse aus.

Und auch die GDL muss sich warm anziehen, zumindest was den Personenverkehr betrifft. Was die DB da noch an Leistung gebracht hat, war schon beeindruckend.

Tageschronologie zum Bahnstreik

Welche Rolle spielt eigentlich Minister Tiefensee hinter den Kulissen? Dass er Mehrdorn stützt, ist kein Geheimnis. Doch wie weit geht das?

Zukunft?

klick

Gestern in der Black Box

Die Black Box war überfüllt wie ein Hörsaal an der Uni. Man stand und saß also noch auf den Aufgängen neben den voll besetzten Stuhlreihen.

Das war ein 'aktives' Publikum. Jede gelungene Äußerung auf der Leinwand wurde bejubelt und beklatscht, als finde ein Live-Konzert statt. In etwa jeder vierten Hand befand sich eine Bierflasche. Eine Atmosphäre wie sie die DVD, die es zu kaufen gab, dann nicht mehr vermitteln kann.

Nach dem Film ging man nicht nach Hause. sondern traf sich im Foyer, um noch ein wenig zu trinken und vor allem, um sich zu unterhalten.

Viele Leute getroffen. Alte Bekannte, die zu treffen, ich nicht erwartet hatte. Trotzdem kein Rudeltreffen im Sumpf der Erinnerung. Viel Adressenaustausch.

Mal sehen.

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