Freitag, 18. Januar 2008

Schief ... aber endlich Durchblick

Endlich-Durchblick

Der Dierke

Mehr als 300 Auflagen und 16 Millionen verkaufte Exemplare, das ist ein Erfolg im Verlagswesen. Diese Daten kann der Dierke Weltatlas, der auch meinen Erdkundeunterricht begleitete, aufweisen.

Dierke
Mein alter, zerfledderter Dierke-Atlas, der ein vom heutigen sehr weit abweichendes Bild von Deutschland zeigt. Wir sehen hier die 91. Auflage von 1957.

Jetzt ist er 125 Jahre jung geworden und erscheint mit einer Jubiläumsausgabe mit etwa 2.5 Millionen Einzelinformationen auf dem Markt.

In dem alten Atlas fand ich gerade mehrere alte Zeitungen; unter anderem diese Nachtausgabe der Abendpost vom 21. August 1968, dem Datum des Einmarsches der Russen, der DDR, der Polen, der Ungarn und der Rumänen in Prag.

Abendpost

Eicheln

Eicheln

Zu Abertausenden liegen sie herum. Das sind mehr, als Eichhörnchen und Eichelhäher als Wintervorrat brauchen. Wäre der Ort nicht ein Park, der Hofgarten in Düsseldorf, sondern ein Wald, dann wären es jetzt nicht mehr so viele. Längst hätten die wühlenden Nasen der Wildschweine diesen den Weg gezeigt und die meisten Eicheln hätten die Schweine genährt und so dafür gesorgt, dass das Wild gesund und schmackhaft durch den Winter kommt.

Jetzt aber keimen sie. Das ergibt viel zu viele Bäume. Man stelle sich mal einen Eichenwald vor, bei dem die Eichen im 3 cm Abstand wachsen. Das hätte zwar seinerzeit die Römer daran gehindert, germanischen Boden zu betreten, aber es bedeutete auch ein genüssliches Baumwerfen für Gesellen wie Kyrill.

Na ja, das ist nicht ganz realistisch. In solchen Fällen gibt es einen gnadenlosen Konkurrenzkampf, bei dem nur die Stärksten überleben. Das ist so ähnlich wie heutzutage bei uns. 7 Milliarden Menschen auf der viel zu kleinen Erde. Da ist schlecht keimen.

Aber vielleicht kommt es ja auch ganz anders. Vielleicht beäugen die Halsbandsittiche, die in eben den großen, starken Eichen über den Eicheln sitzen und rumkrächzen, das Keimen der Eicheln mit großer Vorfreude, weil Eichelsprösslinge bei ihnen als besondere Delikatesse gelten. So wie Grippe, HIV, Schnupfen, Fußpilz & Co. bei uns, den Vielen in Monokultur.

Vielleicht ist es auch ganz anders und die Schweine von Bauer Sebastian werden mal kurz in den Park geschickt und es wird mit den Eicheln aufgeräumt und die zerwühlten Wiesen werden so zum Kunstwerk, tausendmal fotografiert und von New York bis Tokio bewundert und der Ruhm der Akademie erschallt sich mehrfach brechend und widerhallend rund um den Erdball, was selbst die Makaken in Madagaskar das traurige Lied wimmern lässt, welches immer wieder von dort zu hören ist, „Ich bin gefangen auf der Insel, während in Düsseldorf schweinische Kunst gemacht wird und die Eicheln in den Parks herumliegen.“

cMRSA USA 300

HIV ist von gestern. Ja, es gibt HIV noch und er ist auch nach wie vor verheerend. Doch in USA hat ein neuer Erreger den Weg aus den Intensivstationen der Krankenhäuser auf die Straße gefunden, eben jenes cMRSA in der Version USA 300.

Die Bakterien verursachen Abszesse und tiefe Ulzerationen und dringen ungehindert in tiefere Gewebeschichten vor. Dann kommt es zu einer nekrotisierenden Fasziitis. Sie können auch auf die Lunge einwirken und tödlich sein. Gegen herkömmliche Medikamente sind die aus den Intensiv-Stationen der Krankenhäuser stammenden Erreger resistent.

Umsonst

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Selbst im schuldenfreien Düsseldorf gibt es zigtausend richtig armer Menschen. Inzwischen kann man sie nicht mehr verstecken und in bestimmte Viertel oder Ecken verbannen. Man sieht sie.

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Hier nun gibt es etwas umsonst. Dies nicht im Sinne von ‚vergebens’ sondern im Sinne von ‚gratis’. Auf geheimnisvolle Weise muss sich das herumgesprochen haben. Man drängelte sich um einen Transporter.

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Da wurden Klamotten verteilt. Besonders begehrt waren warme Jacken, Mäntel und Decken.

Eroberte Stücke wurden schnell zur wartenden Plastiktüte oder zum wartenden Fahrrad getragen. Niemand wurde laut. Man erhaschte, was man kriegen konnte und was man braucht.

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Es war nicht wie Weihnachten, dass man sich mit glänzenden Augen freute. Glänzende Augen sind diesen Menschen abgewöhnt. Es ging sehr sachlich zu. In den Augen lag eher ein Schimmer von Genugtuung, ein wenig Warmes. Man brauchte, was man ergattert hatte. Es ging um etwas, was die Kälte abhält, etwas Wärmendes. Deshalb galt es auch nicht, etwas Schickes zu bekommen, funktionieren mussten die Sachen. Eine ordentlich aussehende Steppjacke mit kaputtem Reißverschluss ging zurück. Der Beschenkte hat einfach keine Möglichkeit, einen Reißverschluss zu reparieren oder auszutauschen. Die Jacke war sinnlos.

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In der Strassenbahn

In-der-Strrassenbahn

Viele Menschen, die andere Menschen besuchen, fahren Straßenbahn. Viele von den Menschen, die andere Menschen besuchen, bringen einen Blumenstrauß mit. So kommt es, dass fast in jeder Straßenbahn mindestens ein Blumenstrauß mitfährt.

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