Mittwoch, 9. Januar 2008

Zeughaus

Zeughaus

Endlich ist das Zeughaus erreicht. Dieses beherbergt das Kölnische Stadtmuseum und aktuell in der Alten Wache die Ausstellung ‚Pop am Rhein’. Der aufmerksame Leser wird wissen, dass eine gleich lautende Ausstellung bereits in Düsseldorf im Heinrich Heine Institut stattfand.

Die beiden Ausstellungen gehören zusammen, was auch das gemeinsame Design der Plakate, Kataloge und Flyer, welches von Jörg Schröder (März Verlag) entwickelt wurde, zeigt. Während die Düsseldorfer Ausstellung ihr Augenmerk auf die literarische Seite der Zeit zwischen 1975 und 1985 legte, ist die Kölner Aussteling weiter gefasst und zeigt Musik, bildende Kunst, Grafik, Fotos, Fanzines, Videos, Filme und vieles mehr.

Der Katalog ist dem entsprechend viel umfangreicher. Er ist im Verlag des Kunstbuchhändlers Walther König erschienen und deshalb wohl auch in der Düsseldorfer Repräsentanz des Verlags und auf allen Kunstausstellungen zu erwerben. € 24,90, die sich für den lohnen, der sich dafür interessiert.

Can, Mouse on Mars, Fehlfarben, Kraftwerk, Der Plan, S.Y.P.H., Family *5, Wolfgang Voigt, Superpitcher, Tobias Thomas, Air Liquide, Kompakt, A-Musik, Gentleman, Pow Pow Movement, Rolf Ulrich Kaiser, Henryk M. Broder, Jens Hagen, Floh de Cologne, Ferdinand Kriwet, Creamcheese, Blue Shell, Roxy, Ratinger Hof, Diedrich Diederichsen, Wolfgang Burat, Moritz Reichelt, Mülheimer Freiheit, Markus Oehlen, Sounds, SPEX, Popkomm, Bizarre Festival, Summerjam, c/o Pop, Charles Wilp, Heinz Edelmann, XSCREEN, Jörg Schröder, Oliver Sieber, Philip Lethen, Thomas Ruff, Wolfgang Tillmanns und viele mehr ....

Ich prophezeie diesem Katalog einen ähnlichen Kultstatus, wie der der Ausstellung ‚Zurück zum Beton’ in der Kunsthalle Düsseldorf ihn bereits hat. Ein äußerst rares und begehrtes Stück.

Wo es angebracht scheint, findet man erschöpfend erklärende Legenden an den Wänden oder ins Treppenhaus gehängt. Zusätzlich kann man sich ein Hörset kostenlos ausleihen, welches einem einzelne Ausstellungsstücke näher zu bringen bemüht.

Die Ausstellung enthält genug Exponate, um sich einige Stunden damit zu beschäftigen. Und das ganz ungestört. Es war gähnend leer. Der Kölner, der ist jetzt mit Karneval beschäftigt. Aber die Anderen, die sollten herbei strömen.

Zu meiner Verwunderung fand sich neben Franz Bielmeier, Kurt Dahlke, Karin Dreier, Wolfgang Flür, Carmen Knoebel, Ralf Rainer Rygulla auch mein Name in der Liste der Unterstützer dieser Ausstellung. Nehmen wir es mal als freundlche Geste in Hinblick auf verstreute Dienste, die man so geleistet hat.

Diese Ausstellung hat eine von der Düsseldorfer Sicht auf die Zeit etwas verschiedene Perspektive, was durchaus erfrischend ist und uns die Mauer zeigt, die wir selbstverliebten Düsseldorfer schon mal gerne um uns ziehen.

The Making of Afri-Cola

Afri-Cola

Dazzledorf

Dazzledorf

Bild von Franz Bielmeier

Bild-von-Franz-Bielmeier

Karin und Susanne

Karin-und-Susanne

Nur 3 Tage lang

Nur-3-Tage-lang

One Selves on Screen

One-Self-on-Screen

Auf einer Simulation des Creamcheese kann man sich selbst wie einst dort selber sehen. Seinerzeit war das allerdings Schwarz/Weiß.

Legendenturm im Treppenhaus

Legendenturm

S.Y.P.H.-Betonmischer

SYPH-Betonmischer

Schmier Nr. 9

Schmier-Nr-9

Das ist eine sehr subjektive und wenig repräsentative Auswahl. Schließlich will ich den Besuch der Ausstellung und den Kauf des Kataloges nicht überflüssig machen.

Der Turm winkt

Der-Turm-winkt

Zum Abschied winkt einem der Turm des Zeughauses noch einmal zu.

Starbucks

Noch bevor ich eines der Portale in den Dom erreiche, sehe ich die Hand und den Becher, den einer hält, um für Starbucks zu sammeln.

Starbucksbetteln

In geläufiger Bettlermanier auf dem harten Boden sitzend, fleht der Mensch dort um Zuwendung.

Starbucks sucks, das ist bekannt. Doch ist es Geld, was Starbucks fehlt? Und selbst wenn, dann wird das mit ein paar Münzen im Starbucks-Becher nicht getan sein. Was Starbucks braucht, ist die Erkenntnis, dass die McDonaldisierung der Kaffekultur und das noch zu weit überhöhten Preisen bei einer kaum glaublich miserablen Qualität des Kaffees nicht funktioniert, dass Kultur etwas Anderes ist als bequeme Sessel und eine qualmende Kaffeemaschine.

So was auf einen Zettel geschrieben erwartet der Bettelnde.

Kulturkamelle

Kulturkamelle

Mein Blick schweift noch einmal über den Platz und bleibt an einem heraldischen Schild hängen, dessen Botschaft nur dem Kölner selbst verständlich ist. Einem Düsseldorfer wie mir könnte sich ein Sinn erschließen, wenn dort an einer bestimmten Stelle ein Komma auszumachen wäre. So aber reicht die wenn auch durch die Benrater Linie gebrochene Sprachverwandtschaft beider Städte nicht aus.

Prinzessinnen

Prinzessinnen1

Dann halluziniere ich noch junge Prinzessinnen, jede mit einem silbernen Krönchen auf dem Kopf, bevor ich den Dom betrete.

Im Dom

Im-Dom1

Im Dom herrscht reges Treiben. In rote Talare gekleidete Männer mäkeln an Kopfbedeckungen herum, während andere Mitmenschen ohne Talare mit großen Schlössern versehene Sammelbeutel vor sich hertragen und um Spenden bitten. Letzteres lässt sich vermitteln. Immerhin wird so ein Dom nie fertig, so mancher Stein, so manche Figur, so mancher Schnörkel muss erneuert werden, die schon fast schwarze Patina der Fassade will entfernt sein und wenn so großartige Werke wie das von Gerhard Richter geschaffene Fenster entstehen, dann ergibt dieses Sammeln allemal Sinn.

Richterfenster

Der Dom ist ein touristisches Highlight. Das bringt es mit sich, dass neben vielen Geistern, die durch den Dom wehen und von denen oft nur ein Bild des Schuhwerks, ein flüchtiger Wisch geisterhafter Kleidung und mal ein par hübsche Geisterbeine zu sehen sind, auch Ringelsocken ihren Weg in die heilige Halle finden.

Ringelsocken

Um den Kölner Dom und all’ das, was dort zu sehen ist, auch nur in etwa zu würdigen, bedürfte es Wochen und Monate und eines Wissens, über das ich nicht verfüge.

Religiöses Köln

Religioeses-Koeln

Kaum habe ich den Dom verlassen, stelle ich fest, dass Internationalität und Religiosität nicht auf den Dom beschränkt sind, sondern auch die Straßen beleben.

Kleinster Laden Kölns

Kleinster-Laden-Koelns

Es geht vorbei an dem kleinsten Laden Kölns, der aufweist, dass es nicht unbedingt eines Fußballclubs bedarf, um Buntes zu verkaufen, sondern eine Stadt selbst Gegenstand solcher Dinge sein kann.

Prinzessinnen

Prinzessinnen2

Dann treffe ich zu meiner Verwunderung wieder auf die vier Prinzessinnen, die sich als aus Fleisch und Blut gemacht erweisen. Auf ihre Krönchen angesprochen erzählen sie mir, dass eine von ihnen Geburtstag habe und der eben so gefeiert werde. Da kann ich nur viel Spaß wünschen.

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