Samstag, 1. September 2007

Symposion

Symposion
Ulmenstraße – Düsseldorf-Derendorf

Für seine Gäste hat der Derendorfer ein Hotel gebaut mit all dem Schmodder bis hin zur Sauna, von dem der Derendorfer glaubt, dass es seinem Gast den Aufenthalt am Spichernplatz angenehm macht.

Weil sich dort hin und wieder zwei Straßenbahnen und in den Wartehäuschen auch schon mal Derendorfer treffen, hat er dem Hotelrestaurant, ohne sich um altgriechische Religion und Geschichte zu kümmern, das Wort nur platt übersetzend, so dass man es auch durch Meeting-Point, Junction oder Begegnungsstätte ersetzen könnte, auch ohne Gedanken an ein Abendmahl, ein Trinkgelage, wissenschaftliche Tagungen, Bloggertreffen oder themengebundene Buchreihen zu verschwenden und es sich am angenehmsten bei gutem Essen trifft, den Namen Symposion gegeben.

Zionkirche

Zionkirche
Ulmenstraße – Düsseldorf-Derendorf

Die Sonderbarkeiten in Derendorf sind vielfältig, manchmal einzigartig und immer frappierend. Wo sonst findet man eine Kirche, die nicht nur nicht frei steht sondern in die Reihe der Häuser integriert ist – da gibt es in Düsseldorf z.B. auch die Elisabethkirche an der Ackerstraße – sondern darüber hinaus weder Glockenturm noch Hahn oder Kreuz oder sonst ein religiöses Symbol aufzuweisen hat, ja nicht mal mit einem Kirchenfenster geschmückt ist?

Metzer Strasse

Metzer-Strasse
Düsseldorf-Derendorf

Die Metzer Straße vermittelt den Eindruck einer ganz normalen Straße. Das ist sie auch bis auf einen kleinen Unterschied zu anderen vergleichbaren Straßen in der Stadt. Obwohl die Straße weder eine Sackgasse ist, noch Einschränkungen für den Autoverkehr bestehen, fährt hier kaum mal ein Auto.

Ich stehe an einem gewöhnlichen Freitag Nachmittag gegen 16:30, der Zeit der Rush-Hour, mitten auf der Straße und mache in aller Seelenruhe und Unbekümmertheit Fotos.

Derendorf ist einfach anders.

Trottoir

Smarties

Es gibt Stellen in Derendorf, an denen der Derendorfer sich ständig und erfolgreich müht, kein kleinstes Pflänzchen zwischen den Steinplatten des Gehwegs aufkommen zu lassen. Das macht er jedoch nicht, um einem so kruden wie zweifelhaften Sinn für Ordnung Ausdruck zu verleihen sondern vielmehr um dieses Stück Gehweg mit vielen bunten Smarties zu schmücken und diese kleine optische Freude in seiner Eigentlichkeit zu bewahren.

Dass die fröhlichen Smarties über Tag zertreten werden und gegen Abend viel von ihrer Buntheit verloren haben, weiß der Derendorfer. Doch das nimmt er gelassen hin, weiß er doch auch um die Gefräßigkeit von Ratten und Steinmardern, die sich des nachts gerne über die süßen Krümel hermachen, so dass sich bei aufkommendem Tageslicht wieder ein geradezu jungfräuliches Trottoir zeigt, das nur darauf wartet, mit neuen bunten Smarties geschmückt zu werden. Das nicht von ungefähr, befindet sich doch auf der gegenüber liegenden Straßenseite ein

Ballon-Aufblas-Service

Ballon-Aufblas-Service
Ulmenstraße – Düsseldorf-Derendorf

Kinder in Derendorf

Derendorfer-Kinder

Nonnen

Nonnen
Metzer Straße – Düsseldorf-Derendorf

Kinder äußern sich gerne über das, was sie so sehen und hören. Es nimmt also nicht Wunder, wenn Kinder einer katholischen Kindertagesstätte auf die Mauer, die ihr Domizil umgibt, zwei Nonnen malen, wie diese sich über ihren neuen Lippenstift unterhalten und so gleichzeitig Affinitäten der Gottesdienerinnen zu den auf dieser Straße reichlich das Straßenbild prägenden muslimischen Frauen mit ihren Kopftüchern und gleichzeitig zu den bei einigen Heranwachsenden zu beobachtenden schwarzen Haartrachten der in dieser Altersklasse vertretenen, Andere mitunter Schaudern machenden, esoterisch angehauchten Grufties herzustellen.

Derendorfer Kinder sind da gnadenlos bei der Analyse solcher morphologischer Auffälligkeiten.

Jever

Jever
Metzer Straße – Düsseldorf-Derendorf

Ich sagte es ja schon: Die Derendorfer sind sehr integrativ. So wissen sie auch, den Werbespruch einer ihnen an sich wesensfremden großen Brauerei aus dem Norden auf ihre Weise zu interpretieren, ohne den Spruch
Wie das Land, so das Jever
anzutasten, indem sie solch einen schaumkronenbiergeschmückten Wagen in eine für typisch gehaltene Derendorfer Landschaft stellen, um so das Fremde des Soseins eines solchen Bierwagens gleichzeitig zu manifestieren wie auch sich anzueignen.

Eingeweihte wissen, welche Parallelen zu der Erstlingsveröffentlichung „Monarchie und Alltag“ der Gruppe ‚Fehlfarben’ herangezogen werden können und im Derendorfer Sinne auch müssen.

Hahn

Hahn
Gallus gallus domesticus

Der Derendorfer wird, wenn er einen Hahn auf eine Mauer auf der Metzer Straße malt, wohl kaum an den gallischen Hahn denken, noch wird ihn kümmern, dass dieses stolze, bunt gefiederte Tier vom Bankivahuhn abstammt.

Da auch der Derendorfer auf eine landwirtschaftliche Geschichte zurückblicken kann, wird der Hahn wohl eher als Herrscher über eine Schar Hühner und vor allem als Verkünder des Morgens gesehen werden.

Eben solches vollführt er, wenn auch nur auf eine Mauer in Derendorf gemalt, den ersten Tag des Herbstes begrüßend gerade jetzt und hier ungeachtet jedes Henne und Ei-Problems.

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